Jahrestagung der LVG & AFS: Mehr Gesundheit wagen!
Die Pandemie als (verpasste?) Lernschleife für mehr Gesundheit für alle!Die Corona-Beschränkungen sind weitestgehend aufgehoben, die Infektionszahlen gehen zurück und das gesellschaftliche Leben nimmt in vielen Bereichen wieder die Formen an, die es vor der Pandemie hatte. Es ist verständlich, dass nach mehr als zwei Jahren pandemischer Lage das kollektive Bedürfnis groß ist, sich anderen Themen zuzuwenden und zur alten Normalität zurückzukehren.
Gleichzeitig hat die Pandemie ein Schlaglicht auf gesellschaftliche Schieflagen gerichtet, die bereits vorher bestanden haben und mit sinkenden Infektionszahlen nicht wieder verschwinden werden. Menschen mit geringem Einkommen, niedrigem Bildungsniveau, Migrationshintergrund oder Behinderung sowie ältere Menschen sind im Bevölkerungsvergleich häufiger gesundheitlich benachteiligt. Das betrifft nicht nur ihr Infektionsrisiko in Pandemiezeiten, sondern auch ihre allgemeine Lebenserwartung und Morbidität. Deshalb ließen sich aus dem Infektionsgeschehen, der Pandemiebekämpfung selbst und der versuchten Prävention viele Lehren ziehen für mehr Gesundheit für alle. Gesundheit wird im Alltag hergestellt. Dafür braucht es aber auch den politischen Willen und das Engagement vieler Akteur*innen auf allen gesundheitsrelevanten Handlungsebenen.
Punktuelle Einzelmaßnahmen und immer neue marketingmäßig aufgearbeitete, monothematische Kampagnen (heute zu COVID, morgen wieder zu Diabetes oder psychischer Gesundheit) werden nichts dazu beitragen, die Gesundheitschancen von benachteiligten Gruppen wesentlich zu erhöhen, ob in der Pandemie oder danach. Vielmehr müssen die Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteur*innen sowie gemeinsame, abgestimmte Konzepte gestärkt werden, die verschiedene Faktoren adressieren, die Gesundheit beeinflussen, und die entsprechenden Angebote, Strukturen und Maßnahmen verzahnen und (weiter-) entwickeln. Insbesondere für eine systematischere Public-Health-orientierte Gesundheitsförderung, die sich an Lebenslagen und -altern orientiert, ist ein Umdenken weg von einfachen Präventionslogiken und konkurrierenden Angebotsstrukturen notwendig.
Handlungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten aufzuzeigen ist das zentrale Ziel unserer diesjährigen Jahrestagung. Gemeinsam mit Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis sowie unseren Mitgliedsorganisationen wollen wir aufzeigen und diskutieren, welche Lehren wir nach mehr als zwei Jahren Pandemie ziehen und wie wir gesamtgesellschaftliche Veränderungen vorantreiben können, damit alle Menschen die Chance auf ein Leben in Gesundheit und Wohlergehen unabhängig von der sozialen Lage haben.
Für Vereinsmitglieder bzw. Vertreter*innen von Mitgliedsorganisationen der LVG & AFS ist die Teilnahme kostenfrei. Bitte vermerken Sie dies bei der Anmeldung.
Programm
10:00 Uhr | Begrüßung Prof. Dr. Marie-Luise Dierks, MHH, Vorstandsvorsitzende LVG & AFS |
10:10 Uhr | Grußwort |
10:15 Uhr | Build back fairer – the Covid-19 impact on health inequalities and what we need to learn from it Prof. Sir Michael Marmot, Institute of Health Equity, University College London Vortrag |
11:15 Uhr | Auswirkungen der Corona-Pandemie auf soziale Netzwerke in Risikofamilien Dr. André Knabe, Universität Rostock Vortrag |
11:45 Uhr | Ask the aged! Die Ungewissheit ertragen und lebendiges Hoffen mittendrin üben Prof. Dr. Annelie Keil, Gesundheitswissenschaftlerin und Autorin Vortrag |
12:15 Uhr | Mittagessen |
13:00 Uhr | Die Vernachlässigten: Generation Corona Dario Schramm, ehem. Bundesschülersprecher |
13:30 Uhr | Gesundheit vor Ort effektiv herstellen! Thomas Altgeld, LVG & AFS Vortrag |
14:00 Uhr | Innovative Praxis der Gesundheitsversorgung und -förderung in benachteiligten Quartieren: A. Ein Stadteil-Gesundheitszentrum – Die Poliklinik Veddel in Hamburg B. Gesundheitsfachkräfte in Bremer Quartieren |
14:45 Uhr | Abschluss und Ende der Veranstaltung |
Teilnahmebedingungen
Die Teilnahmegebühr beträgt 35 Euro. Für Vereinsmitglieder bzw. Vertreter*innen von Mitgliedsorganisationen der LVG & AFS ist die Teilnahme kostenfrei. Anmeldeschluss ist der 29. Juni 2022. Anmeldungen werden nur schriftlich über das Anmeldeformular entgegengenommen. Anmeldungen können nur verbindlich erfolgen. Reservierungen sind nicht möglich. Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie die Teilnahmebedingungen und erklären sich zur Zahlung der Teilnahmegebühr bereit. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie zur Begleichung der Teilnahmegebühr innerhalb von 14 Tagen eine Rechnung per E-Mail an die von Ihnen angegebene Rechnungsadresse. Diese Rechnung gilt gleichzeitig als Anmeldebestätigung. Der Link zur Veranstaltung wird Ihnen spätestens 24 Stunden vor Veranstaltungsbeginn an die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse gesandt und gilt nur für die angemeldete Person. Stornierungen müssen schriftlich erfolgen. Bis zum 29. Juni 2022 erstatten wir die Teilnahmegebühr abzüglich 10 Euro für Verwaltungskosten. Bei späteren Absagen oder Nichterscheinen erfolgt keine Rückerstattung. Falls Sie Ihren Platz an eine andere Person vergeben möchten, teilen Sie uns dies bitte per E-Mail mit. Den Tausch nehmen wir unentgeltlich vor.
ORGANISATION
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Nds. e. V. (LVG & AFS Nds. e. V.)
Tel.: 0511 / 388 11 89 - 0
Fax: 0511 / 388 11 89 - 31
E-Mail: info@gesundheit-nds.de
Internet: www.gesundheit-nds.de
Die LVG & AFS Nds. e. V. wird institutionell gefördert durch: