█ AKTUELLES
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Fachtag und digitale Mittwochsfortbildungen In diesem Jahr fand der Fachtag unter dem Thema Eltern werden in Zeiten von Knappheit und Krise – (ethische) Konflikte und mögliche Lösungsstrategien statt. Ein bisschen Aufregung gab es im Vorfeld, denn das angestrebte Präsenzformat ließ sich in diesem Jahr mangels Anmeldungszahlen nicht umsetzen. Kurzerhand erfolgte die Umstellung in ein digitales Format und so konnte ein großes, interdisziplinär zusammengesetztes Interessent:innenfeld erreicht werden. Empathisch und präzise moderiert durch Carola Schede, erlebten die rund 85 Teilnehmenden einen hochinteressanten Fortbildungstag. Gleich zu Beginn gab es hohen Besuch, denn das Grußwort sprach die Staatssekretärin des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr.in Christine Arbogast. Über den Vormittag folgten, aufgelockert durch Bewegte Pausen, die von Laura Babbick angeleitet wurden, vier Vorträge zu den Themen: Das bewegt Eltern in Krisenzeiten (Leonie Schulte), Über- Unter- und Fehlversorgung in der Schwangerschaft (Dr.in Dagmar Hertle), Familien mit Kindern mit besonderen Entwicklungsverläufen (Dr.in Monika Seifert) und Wochenbettbetreuung – Gratwanderung zwischen Wirtschaftlichkeit und angemessener Versorgung (Prof.in Dr.in Susanne Simon). Nach der Mittagspause gab es einen weiteren Input zum Thema Geburtshilfe zwischen ökonomischen Zwängen und dem Anspruch auf Selbstbestimmung (Dr.in Tina Jung) und dann startete die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion. Es diskutierten Dr.in Katharina Hartmann (Mother Hood e.V.), Dr.in Dagmar Hertle (Barmer Institut für Gesundheitsforschung und AKF), Dr.in Tanja Meyer (MdL, Bündnis 90/Die Grünen), Claudia Schüßler (MdL, SPD) und Dr.in Helena Ludwig-Walz (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung). Nach einigen Statements durch die Teilnehmenden öffnete Carola Schede die Diskussion auch für die Teilnehmenden. Es entwickelte sich ein lebhafter Austausch, und die Teilnehmenden konnten angefüllt mit vielen neuen Impulsen zur Umsetzung des 9. Nationalen Gesundheitsziels aus der Veranstaltung gehen. Um den erfolgreichen Veranstaltungstag mit den Worten von Leonie Schulte zusammenzufassen: „Wir brauchen eine Politik, die Perspektiven bietet und Lösungen findet, Menschen, die füreinander einstehen, und eine Gesellschaft, die Mut macht.“
Am 27. März und am 15. Mai fanden in diesem Jahr die ersten beiden Angebote im Rahmen unserer digitalen Mittwochsfortbildungen zu den Themen „Leere Wiege – Professionelle Begleitung früh verwaister Eltern“ und „Klimawandel und Hitzewellen – eine neue Gesundheitsgefährdung im geburtshilflichen Kontext“ statt. Beide Veranstaltungen waren gut besucht und boten im Anschluss an die Vortragssequenz Gelegenheit zur Diskussion und zum interdisziplinären Austausch.
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Netzwerkarbeit Im April gab es eine Einladung zum Runden Tisch Frauen- und Mädchengesundheit der Region Hannover. Sie stieß auf sehr große Resonanz, da das Thema des Tages der Stand der Entwicklungen bezüglich des im Bau befindlichen großen geburtshilflichen Zentrums HENRIKE war, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung des Nationalen Gesundheitsziels „Gute Geburt“. Nach der Begrüßung durch die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover Petra Mundt sprachen drei Mitarbeitende der Diakovere, namentlich Sabine Mischer (Pflegedirektorin), Navina Kochanneck (Pflegedienstleitung und zuständig für die Kreißsäle) sowie Dr.in Christine Morfeld (Ltd. Oberärztin der Frauenklinik Henriettenstift) über das Konzept des geplanten Mutter-Kind-Zentrums HENRIKE, das auf dem Gelände der Kinderklinik auf der Bult errichtet wird. Durch die Umsetzung dieses Konzeptes wird sich die geburtshilfliche Versorgung in Hannover verändern, da infolgedessen die derzeit bestehenden Abteilungen Henriettenstift (Level 1-Klinik) und Friederikenstift (Level 4-Klinik) geschlossen werden. Nach einer allgemeinen Einführung zu den Aufgaben eines Perinatalzentrums zeigten die Diakovere-Mitarbeiterinnen Bilder vom Fortgang der Bauarbeiten und erläuterten, was räumlich und fachlich unter dem Dach der HENRIKE zu finden sein wird. Als besondere Überraschung wurde verkündet, dass auch das Konzept für einen Hebammenkreißsaal zur Steigerung der Attraktivität der Hebammenarbeitsplätze und als Alleinstellungsmerkmal für eine Level 1- Klinik in der Region Hannover mitgedacht wurde. Die dafür notwendigen Schulungen des Personals sind bereits in der Umsetzung. In einer lebhaften Fragerunde wurden zahlreiche Themen angesprochen, darunter der Stellenschlüssel der Hebammen (Stichwort 1:1-Betreuung), die Senkung der Kaiserschnittrate, Möglichkeiten zur vertraulichen Geburt, die Begleitung von verwaisten Eltern, die Zusammenarbeit mit den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, Pränataldiagnostik, der Hebammenkreißsaal, die Überbrückung der Versorgungslücke durch die geplante Schließung der Level-4-Abteilung im Friederikenstift, Konzepte zur Teamzusammenführung, Möglichkeiten der Komplementärmedizin und die Betreuung von Frauen und Familien mit Krisen rund um die Geburt. Am Schluss wurde von einer Teilnehmenden betont, wie wichtig es sei, den Gebärenden Sicherheit zu geben und eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, sowie Rücksicht auf die Ressourcen und Bedürfnisse der Frau zu nehmen. Die Teilnehmenden bedankten sich bei den Referierenden für ihre Offenheit, alle Fragen im direkten Gespräch zu beantworten. Im Nachklang nahmen sich die Teilnehmenden des Runden Tisches vor, weiter im Kontakt mit der HENRIKE zu bleiben, um der Klärung der noch offenen Fragen und Anliegen näher zu kommen. Als weiterer Punkt stand der Jahresbericht der Gleichstellungsbeauftragten der Region Hannover auf dem Programm. Hier wurde unter anderem berichtet, dass der Geburtenfond für Frauen ohne Krankenversicherung in der Region Hannover nun bereitsteht. Bis 2026 sind dafür 180.000 Euro im Haushalt eingeplant, die über die Clearingstelle für Gesundheitsversorgung, Große Packhofstraße 27-28, 30159 Hannover, Telefon (0511) 21 33 91 66, E-Mail: info@clearing-gesundheit-hannover.de abgerufen werden können. Die Tagesordnungspunkte Aktuelles und Gemeinsamer Austausch bildeten den Abschluss der dicht gefüllten und hochinformativen Veranstaltung.
Der Austausch mit den niedersächsischen Hebammenzentralen ist ein fester Anteil der Netzwerkarbeit des Aktionsbüros. Im Mai hielt Silvia Vihs von der Hebammenzentrale Hannover im Rahmen der digitalen Mittwochsfortbildungsreihe des Aktionsbüros einen Vortrag zum Thema Klimawandel und Hitzewellen – eine neue Gesundheitsgefährdung im geburtshilflichen Kontext. Für den Sommer ist wieder ein länderoffener Austausch zum 9. Nationalen Gesundheitsziel geplant. Der Termin steht noch nicht fest.
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Runder Tisch Geburtshilfe Nach einer längeren Pause kam auf Einladung des Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung mit etwas veränderter Zielsetzung und daher angepasster Zusammensetzung am 24. April und am 31. Mai der Runde Tisch Geburtshilfe zusammen. Schwerpunktmäßig wird die Möglichkeit zur Implementierung von Hebammenkreißsälen in Niedersachsen betrachtet. Hierzu arbeitet auch bereits eine Arbeitsgruppe „Hebammenkreißsaal“. Am 01. Oktober 2024 wird zum Thema „Politische Konzeption von Hebammenkreißsälen in Niedersachsen – Strategien zur flächendeckenden Implementierung“ eine digitale Veranstaltung ausgerichtet, welche das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt derzeit mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Hebammenkreißsaal plant und organisiert. Ein weiteres Thema ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz von Schwangeren, Müttern und Familien. In diesem Kontext wird unter Einbeziehung des Kultusministeriums das Projekt „Hebammen an Schulen“ näher betrachtet.
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Website Die Website des Aktionsbüros Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen wächst stetig und wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert, um Ihnen aktuelle Informationen in den Bereichen Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft zu bieten. Entdecken Sie aktuelle Themen und Veranstaltungen, und teilen Sie uns gerne interessante Veranstaltung zur Veröffentlichung auf der Website des Aktionsbüros über das Kontaktformular mit. Wir laden Sie herzlich ein, die Website zu erkunden und uns Ihr Feedback mitzuteilen. Neue Impulse und Themenwünsche sind jederzeit willkommen!
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