Newsletter
02 / 2024

Logo, Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt
Ein Kleinkind streckt seine sandigen Füße am Strand zum Betrachter

Liebe Leser:innen, 

der Sommer schenkt uns sein sonniges Lächeln und mit dem 3. Fachtag des Aktionsbüros gab es für uns Anfang Juni ein großes Highlight, über das wir Ihnen in diesem 2. Newsletter des Jahres 2024 in der Rubrik Aktuelles aus dem Aktionsbüro gern ausführlich berichten werden. Es folgen wie gewohnt die Bereiche Neues aus der Wissenschaft und Best Practice, gefolgt von Medien-Tipps, Verschiedenes und Veranstaltungshinweisen. Für das Interview konnten wir für diese Ausgabe das Team der Hebammenzentrale der Region Hannover – Silvia Vihs, Tina Fischer und Christina Reinartz –gewinnen.

Sie haben Wünsche, Kommentare, Tipps und Beiträge für die nächste Newsletter-Ausgabe? Schreiben Sie gerne eine E-Mail an: aktionsbuero-geburt@gesundheit-nds-hb.de

Viel Spaß beim Lesen und einen fröhlichen Sommer wünscht Ihnen das Team vom Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen! Besuchen Sie auch die Website des Aktionsbüros Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen.

   AKTUELLES

Fachtag und digitale Mittwochsfortbildungen
In diesem Jahr fand der Fachtag unter dem Thema Eltern werden in Zeiten von Knappheit und Krise – (ethische) Konflikte und mögliche Lösungsstrategien statt. Ein bisschen Aufregung gab es im Vorfeld, denn das angestrebte Präsenzformat ließ sich in diesem Jahr mangels Anmeldungszahlen nicht umsetzen. Kurzerhand erfolgte die Umstellung in ein digitales Format und so konnte ein großes, interdisziplinär zusammengesetztes Interessent:innenfeld erreicht werden.
Empathisch und präzise moderiert durch Carola Schede, erlebten die rund 85 Teilnehmenden einen hochinteressanten Fortbildungstag. Gleich zu Beginn gab es hohen Besuch, denn das Grußwort sprach die Staatssekretärin des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr.in Christine Arbogast. Über den Vormittag folgten, aufgelockert durch Bewegte Pausen, die von Laura Babbick angeleitet wurden, vier Vorträge zu den Themen: Das bewegt Eltern in Krisenzeiten (Leonie Schulte), Über- Unter- und Fehlversorgung in der Schwangerschaft (Dr.in Dagmar Hertle), Familien mit Kindern mit besonderen Entwicklungsverläufen (Dr.in Monika Seifert) und Wochenbettbetreuung – Gratwanderung zwischen Wirtschaftlichkeit und angemessener Versorgung (Prof.in Dr.in Susanne Simon). Nach der Mittagspause gab es einen weiteren Input zum Thema Geburtshilfe zwischen ökonomischen Zwängen und dem Anspruch auf Selbstbestimmung (Dr.in Tina Jung) und dann startete die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion. Es diskutierten Dr.in Katharina Hartmann (Mother Hood e.V.), Dr.in Dagmar Hertle (Barmer Institut für Gesundheitsforschung und AKF), Dr.in Tanja Meyer (MdL, Bündnis 90/Die Grünen), Claudia Schüßler (MdL, SPD) und Dr.in Helena Ludwig-Walz (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung). Nach einigen Statements durch die Teilnehmenden öffnete Carola Schede die Diskussion auch für die Teilnehmenden. Es entwickelte sich ein lebhafter Austausch, und die Teilnehmenden konnten angefüllt mit vielen neuen Impulsen zur Umsetzung des 9. Nationalen Gesundheitsziels aus der Veranstaltung gehen. Um den erfolgreichen Veranstaltungstag mit den Worten von Leonie Schulte zusammenzufassen: „Wir brauchen eine Politik, die Perspektiven bietet und Lösungen findet, Menschen, die füreinander einstehen, und eine Gesellschaft, die Mut macht.“

Am 27. März und am 15. Mai fanden in diesem Jahr die ersten beiden Angebote im Rahmen unserer digitalen Mittwochsfortbildungen zu den Themen „Leere Wiege – Professionelle Begleitung früh verwaister Eltern“ und „Klimawandel und Hitzewellen – eine neue Gesundheitsgefährdung im geburtshilflichen Kontext“ statt. Beide Veranstaltungen waren gut besucht und boten im Anschluss an die Vortragssequenz Gelegenheit zur Diskussion und zum interdisziplinären Austausch.

Netzwerkarbeit
Im April gab es eine Einladung zum Runden Tisch Frauen- und Mädchengesundheit der Region Hannover. Sie stieß auf sehr große Resonanz, da das Thema des Tages der Stand der Entwicklungen bezüglich des im Bau befindlichen großen geburtshilflichen Zentrums HENRIKE war, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung des Nationalen Gesundheitsziels „Gute Geburt“. Nach der Begrüßung durch die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover Petra Mundt sprachen drei Mitarbeitende der Diakovere, namentlich Sabine Mischer (Pflegedirektorin), Navina Kochanneck (Pflegedienstleitung und zuständig für die Kreißsäle) sowie Dr.in Christine Morfeld (Ltd. Oberärztin der Frauenklinik Henriettenstift) über das Konzept des geplanten Mutter-Kind-Zentrums HENRIKE, das auf dem Gelände der Kinderklinik auf der Bult errichtet wird. Durch die Umsetzung dieses Konzeptes wird sich die geburtshilfliche Versorgung in Hannover verändern, da infolgedessen die derzeit bestehenden Abteilungen Henriettenstift (Level 1-Klinik) und Friederikenstift (Level 4-Klinik) geschlossen werden. Nach einer allgemeinen Einführung zu den Aufgaben eines Perinatalzentrums zeigten die Diakovere-Mitarbeiterinnen Bilder vom Fortgang der Bauarbeiten und erläuterten, was räumlich und fachlich unter dem Dach der HENRIKE zu finden sein wird. Als besondere Überraschung wurde verkündet, dass auch das Konzept für einen Hebammenkreißsaal zur Steigerung der Attraktivität der Hebammenarbeitsplätze und als Alleinstellungsmerkmal für eine Level 1- Klinik in der Region Hannover mitgedacht wurde. Die dafür notwendigen Schulungen des Personals sind bereits in der Umsetzung. In einer lebhaften Fragerunde wurden zahlreiche Themen angesprochen, darunter der Stellenschlüssel der Hebammen (Stichwort 1:1-Betreuung), die Senkung der Kaiserschnittrate, Möglichkeiten zur vertraulichen Geburt, die Begleitung von verwaisten Eltern, die Zusammenarbeit mit den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, Pränataldiagnostik, der Hebammenkreißsaal, die Überbrückung der Versorgungslücke durch die geplante Schließung der Level-4-Abteilung im Friederikenstift, Konzepte zur Teamzusammenführung, Möglichkeiten der Komplementärmedizin und die Betreuung von Frauen und Familien mit Krisen rund um die Geburt. Am Schluss wurde von einer Teilnehmenden betont, wie wichtig es sei, den Gebärenden Sicherheit zu geben und eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, sowie Rücksicht auf die Ressourcen und Bedürfnisse der Frau zu nehmen. Die Teilnehmenden bedankten sich bei den Referierenden für ihre Offenheit, alle Fragen im direkten Gespräch zu beantworten. Im Nachklang nahmen sich die Teilnehmenden des Runden Tisches vor, weiter im Kontakt mit der HENRIKE zu bleiben, um der Klärung der noch offenen Fragen und Anliegen näher zu kommen.
Als weiterer Punkt stand der Jahresbericht der Gleichstellungsbeauftragten der Region Hannover auf dem Programm. Hier wurde unter anderem berichtet, dass der Geburtenfond für Frauen ohne Krankenversicherung in der Region Hannover nun bereitsteht. Bis 2026 sind dafür 180.000 Euro im Haushalt eingeplant, die über die Clearingstelle für Gesundheitsversorgung, Große Packhofstraße 27-28, 30159 Hannover, Telefon (0511)  21 33 91 66, E-Mail: info@clearing-gesundheit-hannover.de abgerufen werden können. Die Tagesordnungspunkte Aktuelles und Gemeinsamer Austausch bildeten den Abschluss der dicht gefüllten und hochinformativen Veranstaltung.

Der Austausch mit den niedersächsischen Hebammenzentralen ist ein fester Anteil der Netzwerkarbeit des Aktionsbüros. Im Mai hielt Silvia Vihs von der Hebammenzentrale Hannover im Rahmen der digitalen Mittwochsfortbildungsreihe des Aktionsbüros einen Vortrag zum Thema Klimawandel und Hitzewellen – eine neue Gesundheitsgefährdung im geburtshilflichen Kontext.
Für den Sommer ist wieder ein länderoffener Austausch zum 9. Nationalen Gesundheitsziel geplant. Der Termin steht noch nicht fest.

Runder Tisch Geburtshilfe
Nach einer längeren Pause kam auf Einladung des Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung mit etwas veränderter Zielsetzung und daher angepasster Zusammensetzung am 24. April und am 31. Mai der Runde Tisch Geburtshilfe zusammen. Schwerpunktmäßig wird die Möglichkeit zur Implementierung von Hebammenkreißsälen in Niedersachsen betrachtet. Hierzu arbeitet auch bereits eine Arbeitsgruppe „Hebammenkreißsaal“. Am 01. Oktober 2024 wird zum Thema „Politische Konzeption von Hebammenkreißsälen in Niedersachsen – Strategien zur flächendeckenden Implementierung“ eine digitale Veranstaltung ausgerichtet, welche das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt derzeit mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Hebammenkreißsaal plant und organisiert. Ein weiteres Thema ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz von Schwangeren, Müttern und Familien. In diesem Kontext wird unter Einbeziehung des Kultusministeriums das Projekt „Hebammen an Schulen“ näher betrachtet.

Website
Die Website des Aktionsbüros Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen wächst stetig und wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert, um Ihnen aktuelle Informationen in den Bereichen Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft zu bieten. Entdecken Sie aktuelle Themen und Veranstaltungen, und teilen Sie uns gerne interessante Veranstaltung zur Veröffentlichung auf der Website des Aktionsbüros über das Kontaktformular mit.
Wir laden Sie herzlich ein, die Website zu erkunden und uns Ihr Feedback mitzuteilen. Neue Impulse und Themenwünsche sind jederzeit willkommen!  

   WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Mütter im Balanceakt
Christina Boll
Der Anteil der Frauen mit Hochschulabschluss ist seit der Jahrtausendwende von 16 Prozent (1999) auf 27 Prozent (2022) gestiegen. Während im Jahr 1995 nur etwa mehr als die Hälfte der Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren und knapp 60 Prozent der Mütter erwerbstätig waren, gingen im Jahr 2022 mehr als drei Viertel der 18- bis 64-jährigen Mütter einem Job nach. Zudem sind Mütter heute im Durchschnitt gebildeter als vor 30 Jahren. Dennoch ist ein Großteil unter ihnen nicht finanziell eigenständig und das Armutsrisiko im Alter hoch. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes galt zuletzt jede fünfte Frau ab 65 Jahren als armutsgefährdet.
Die Leiterin der Familienabteilung am Deutschen Jugendinstitut (DJI) PD Dr. Christina Boll analysiert in der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse, wie es zu dieser Entwicklung kam und was die ökonomische Eigenständigkeit von Müttern hemmt. Sie beschreibt anhand der Ergebnisse wegweisender Forschungsprojekte über Familien und Mütter am DJI, welche Auswirkungen Geschlechterrollenbilder, Leitbilder von Elternschaft, Erwerbsmuster und nicht zuletzt veränderte Familienformen haben und bilanziert: „Ungeachtet der gestiegenen Bildung und Erwerbstätigkeit leisten Mütter noch immer den Löwenanteil der unbezahlten Care- und Hausarbeit“. Denn trotz des über die Jahre gestiegenen Zeitaufwands für Erwerbsarbeit haben Mütter in Paarhaushalten auch die Zeit mit ihren Kindern erhöht. Die Herausforderungen seien damit nach wie vor: „der tägliche Balanceakt zwischen Familie und Beruf, ein mentaler Spagat zwischen den Bedürfnissen der Kinder, der Organisation des Unternehmens Familie, den Anforderungen des Jobs und den eigenen Bedürfnissen“. Sie zu bewältigen, hält Christina Boll für schwieriger als je zuvor, nicht zuletzt, weil auf strukturelle Unterstützung wie die Kindertagesbetreuung nicht immer Verlass ist. Der Artikel ist im Volltext kostenlos zugänglich.

Versorgungskompass: Geburtshilfe und Hebammenversorgung: Teil 1: Daten rund um die Geburt und Versorgungsangebote durch Hebammen
Dagmar Hertle, Danny Wende

In Deutschland werden jährlich rund 780.000 Kinder geboren. Zählt man Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüche hinzu, dann sind etwa 1 Mio. Frauen im Jahr zu versorgen. Es gibt seit Jahren Defizite in der Versorgung von Schwangeren, Gebärenden, Müttern und Kindern. Die Hebammenversorgung spielt dabei eine zentrale Rolle, da Begleitung, Gesundheitsförderung und Empowerment wichtige Aspekte einer guten Versorgung sind. Hebammen sind Expert:innen für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Eine Eins-zu-eins-Betreuung während der Geburt und eine aufsuchende Wochenbettbetreuung für alle Wöchnerinnen sind Ziele einer guten Versorgung, auf die Frauen gemäß § 24d des Sozialgesetzbuchs V einen Anspruch haben. Bisher gibt es jedoch keine zuverlässigen Daten zur Hebammenversorgung in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Gesundheitsberufen. Um Transparenz zu schaffen, bietet das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) im Rahmen seines Versorgungskompasses allgemeine Daten rund um Schwangerschaft und Geburt sowie spezifische Daten zur Hebammenversorgung an. Die interaktiven Grafiken und Landkarten ermöglichen es den Nutzer:innen, eigene Fragestellungen zu beantworten, z. B. zu zeitlichen Verläufen oder regionalen Unterschieden. Das Papier erläutert den methodischen Hintergrund und stellt einige zentrale Ergebnisse zur Versorgungslage dar. Der Versorgungskompass steht allen Interessierten frei zur Verfügung.

Placental IGFBP1 levels during early pregnancy and the risk of insulin resistance and gestational diabetes (Plazenta-IGFBP1-Spiegel in der Frühschwangerschaft und das Risiko von Insulinresistenz und Schwangerschaftsdiabetes)
Marie-France Hivert, Frédérique White, Catherine Allard et al.
Ein Forscher:innenteam aus den USA und Kanada fand heraus, dass eine zu geringe Produktion des Proteins IGFBP1 in der Plazenta eine wichtige Ursache für den mittlerweile bei jeder siebten Schwangeren auftretenden Gestationsdiabetes sein könnte.
In der Spätschwangerschaft kommt es zu einer physiologischen Insulinresistenz, die über den Anstieg des Blutzuckers im mütterlichen Blut vermutlich die Energieversorgung des Feten sicherstellen soll.
Das Hormon Lactogen, das in der Plazenta gebildet wird, ist hier ein wichtiger Regulator, der die Insulinresistenz fördert. Marie-France Hivert und Mitarbeiter:innen von der Harvard University in Boston haben jetzt bei einer Transkriptionsstudie das ebenfalls von der Plazenta freigesetzte Protein IGFBP1 („insulin-like growth factor binding protein 1“) entdeckt, das offenbar die gegenteilige Wirkung hat.
Die Forscher:innen sequenzierten bei 434 Teilnehmenden der Gen3G-Studie („Genetic of Glucose regulation in Gestation and Growth“) die RNA in den Zellen der Plazenta. Bei allen Teilnehmenden war in der 26. Woche ein Glukosebelastungstest durchgeführt worden. Es gab 14 „Treffer“, von denen IGFBP1 das Interesse der Forscher weckte. Zum einen war IGFBP1 mit einer Verbesserung der Insulin-Sensitivität verbunden (was es zu einem Gegenspieler von Lactogens machen könnte). Zum anderen kodierte es ein Protein, das direkt in den Glukosestoffwechsel eingreifen könnte. Die näheren Untersuchungen ergaben, dass der IGFBP1-Spiegel im Blut im Verlauf der Schwangerschaft an¬steigt und dass dieser Anstieg mit einer verbesserten Insulin-Sensitivität verbunden ist. Frauen, die an einem Gestationsdiabetes erkrankt waren, hatten häufig niedrigere IGFBP1-Spiegel. Eine Blutbestimmung in der Frühschwangerschaft verbesserte die Vorhersage eines Gestationsdiabetes. Ein klinischer Score, der das Alter der Mutter, Erkrankungen in früheren Schwangerschaften, Diabetes in der Familienanamnese und den BMI der Mutter berücksichtigte, erzielte einen Area Under Curve (AUC)-Wert von 0,66. Zusammen mit dem IGFBP1-Wert stieg der AUC-Wert auf 0,72. Dies ist zwar immer noch weit von dem Idealwert 1,0 entfernt, der eine sichere Vorhersage erlauben würde, aber er unterscheidet sich deutlicher von dem AUC-Wert von 0,5, der beim Werfen einer Münze erzielt würde. Der AUC-Wert bezieht sich auf die auf die ROC-Kurve („receiver operating characte¬ristics“), die Sensitivität und Spezifität kombiniert. Die Arbeit ist im April in Nature Medicine (2024; DOI: 10.1038/s41591-024-02936-5) veröffentlicht worden und kostenlos im Volltext erhältlich.

   Best Practice

In dieser Rubrik wird ein Best-Practice-Beispiel vorgestellt, das dazu beiträgt, das Angebot und/oder die Unterstützung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und erstes Lebensjahr in einer Region zu verbessern. In diesem Newsletter wird das Projekt „Anders als geplant… - Ein Angebot für Familien mit belastenden Geburtserlebnissen“ der Präventionskette der Stadt Oldenburg vorgestellt.

Anders als geplant… – Ein Angebot für Familien mit belastenden Geburtserlebnissen
Das Thema psychische Belastungen rund um die Geburt beschäftigt die Netzwerkwerkarbeit in der Stadt Oldenburg bereits seit vielen Jahren. In Kooperation mit der Gynäkologie einer Klinik, einem niedergelassenen Gynäkologen, dem Kinderschutz-Zentrum Oldenburg, einer Hebamme, dem Fachbereich „Frühe Hilfen/Prävention“ des Jugendamtes sowie weiteren Akteur:innen wurde vor mehr als 5 Jahren das Angebot „Wenn es zu viel wird“ für Schwangere und Familien mit Säuglingen auf dem Weg gebracht. Der Zugang zu diesem Einzelangebot erfolgt über Hebammen und Familienhebammen / Familiengesundheitsfachkräften, Kliniken, Gynäkologische Praxen, Beratungsstellen und andere Netzwerkpartner:innen. Besonders während und nach der Pandemie wurde im Netzwerk deutlich, dass viele Familien von belastenden Geburtserlebnissen berichten. Das Thema wird bundesweit wahrgenommen und diskutiert.
Als neuer Baustein in der Präventionskette der Stadt Oldenburg wurde, in Kooperation mit zwei Hebammen und dem Fachbereich „Frühe Hilfen/Prävention“, daher das Angebot, „Anders als geplant ….“ entwickelt. Am 1. und 3. Mittwoch bieten zwei Hebammen mit psychologischer / körperorientierter Zusatzausbildung eine zweistündige telefonische Beratungszeit für Mütter und Väter an. Bei Bedarf vereinbaren die Familien während dieser Sprechzeiten einen ersten persönlichen Termin mit den Fachfrauen. Das Angebot mit bis zu fünf persönlichen Terminen ist kostenlos für Familien aus der Stadt Oldenburg und dem Landkreis Ammerland.
Wenn in der Schwangerschaft, Geburt oder/und Wochenbett erschütternde Erlebnisse oder andere psychische Belastungen hinzukommen, kann sich das entscheidend auf die Bindung zum Kind, die Gesundheit der Mutter, sowie auf die Partnerschaft auswirken. Hierbei liegt dem Amt für Jugend und Familie der gelingende Bindungsaufbau als Wirkfaktor zum Entwickeln einer Feinfühligkeit für die Bedürfnisse des Säuglings am Herzen. Interessierte Personen können für weiterführende Informationen gern Kontakt aufnehmen zu Petra Bremke-Metscher, Bereichsleitung Frühe Hilfen/Prävention im Amt für Jugend und Familie der Stadt Oldenburg.

   MEDIENTIPP

Hallo Wochenbett – Es muss nicht alles magisch sein: Deine Psyche und dein Körper nach der Geburt

Titelbild des Buchtipps: Hallo Wochenbett – Es muss nicht alles magisch sein: Deine Psyche und dein Körper nach der Geburt

Die Autorin, Hebamme und dreifache Mutter Lisa Hobelsberger bezeichnet das Wochenbett als 4. Trimester, das für sie genauso zum Abenteuer Kinderkriegen dazugehört wie die ersten drei Trimester der Schwangerschaft. Sie thematisiert die großartige Leistung des weiblichen Körpers in dieser Zeit und berichtet ohne Tabus von den physischen und psychischen Veränderungen, die Frauen nach der Geburt erwarten. Das Buch enthält wertvolle Tipps zur Selbstfürsorge, Heilung und Partnerschaft sowie wichtige Informationen und viele praktische Tipps, um sich auf das Wochenbett vorzubereiten und Probleme bestmöglich zu bewältigen. (SdW)

LISA HOBELSBERGER: Hallo Wochenbett – Es muss nicht alles magisch sein: Deine Psyche und dein Körper nach der Geburt. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2023, 192 Seiten, ISBN 978-3-96859-058-5, 24,00 Euro

MedGuide Baby & Kleinkind – ANAMNESE

Titelbild des Buchtipps: MedGuide Baby & Kleinkind – ANAMNESE

Die Edition MedGuide wurde entwickelt, um Geflüchtete und Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Gesundheitsversorgung und Prävention zu unterstützen. Durch Piktogramme, Übersetzungstexte und geschlossene Frageform wird eine eindeutige Kommunikation unterstützt. Demnächst erscheint die Arbeitshilfe Baby & Kleinkind. Sie beinhaltet über 400 Fragen z. B. zu typischen Symptomen, kritischen Situationen und Unfallgefahren, Anamnese und Untersuchungsablauf, enthält außerdem allgemeine Patienten-Informationen und auch Tipps für den Alltag von jungen Familien. Der orange MedGuide Baby/Kleinkind ist zunächst in den Sprachen Arabisch, Türkisch, Ukrainisch, Englisch, Französisch und Russisch vorgesehen. Weitere Übersetzungen sind in Vorbereitung. Aus der gleichen Reihe sind die MedGuide für Allgemeinmedizin, Schwangerschaft/Geburtshilfe (vgl. NL 1/23), Psychische Störungen und Pflege – für Pflegekräfte aus dem Ausland erhältlich. (SdW).

Vorbestellung: MedGuide, Medizinischer Sprachführer Baby / Kleinkind Anamnese. Mandl & Schwarz, Husum, 2024, www.edition-medguide.de/kind, Paperback 24,00 Euro (Vorbestellungspreis 20,00 Euro)

Broschüre: Häusliche Gewalt in der Betreuung von Schwangeren und Wöchnerinnen – Eine Arbeitshilfe für Hebammen und Gynäkolog:innen
Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach bringen viele Veränderungen mit sich, die die Partnerschaft beeinflussen können, oft auch negativ. Untersuchungen zeigen, dass Frauen während dieser Phasen ein erhöhtes Risiko für Häusliche Gewalt haben, welche ein weit verbreitetes Problem darstellt und oft verschwiegen wird. Deshalb sollte die Frage nach Gewalterfahrungen routinemäßig im Betreuungsprozess von Gynäkolog:innen und Hebammen gestellt werden. Um Betroffene zu unterstützen, haben der Berliner Hebammenverband und der Berufsverband der Frauenärzte eine Broschüre erstellt.

Podcast: Stillleben – Der Podcast mit einem Schuss Muttermilch

Titelbild des Podcasts: Stilleben

Die Welt des Stillens eines Babys ist eine faszinierende und bedeutsame Zeit, die eine tiefe Bindung zwischen Mutter und Kind schafft. Der Podcast "Stillleben" deckt alle Fragen, Klischees und Ängste rund um das Thema Stillen ab. Katrin Bautsch, IBCLC, erfahrene Seminarleiterin im Bereich Laktation und Stillen, und die Journalistin (und Mutter) Mila Weidelhofer führen durch Themen, die in herkömmlichen Geburtsvorbereitungskursen oft vernachlässigt werden. Von Milchstau bis zum gemeinsamen Stillen eines Kindes von zwei Mamas - hier gibt es Tipps und Lösungen für jedes Stillproblem. Erlangen Sie wertvolle Einblicke für eine harmonische Stillbeziehung! Sie sind auch auf Spotify und Instagram vertreten.

Dr. med. Mabuse 264 – Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe

Titelbild des Buchtipps: Dr. med. Mabuse 264 – Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe

Die aktuelle Ausgabe von Dr. med. Mabuse hat den Schwerpunkt Kinder und Familie. Es geht unter anderem um die Themen Umgang mit Ängsten und Furcht, Schattenkinder, Bindungsförderung, Kommunikation bei ernsthafter Erkrankung der Eltern, Mutter werden mit psychischer Erkrankung, Beratung von Eltern mit intergeschlechtlich geborenem Kind und vieles mehr. Auch außerhalb des Schwerpunkts gibt es viele lesenswerte Artikel.  Die Zeitschrift kostet 13,00 Euro und kann über diesen Link online bestellt werden. (SdW).
DR. MED. MABUSE 264: Schwerpunkt Kinder und Familie. Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main, 2024, 116 Seiten, ISBN: 9783007002246, 13,00 Euro

█    Sie haben auch ein tolles Buch gelesen, dass Sie gern weiterempfehlen möchten? Wir freuen uns über Ihren Buchtipp!

   VERSCHIEDENES

Neues Themenheft: „Gut versorgt? Gesundheit rund um die Geburt“
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Niedersachsen hat gemeinsam mit dem Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt ein neues Themenheft mit dem Titel: Gut versorgt? Gesundheit rund um die Geburt für Geflüchtete herausgegeben. Knapp ein Drittel der Geflüchteten in Deutschland sind Frauen, davon ist ein hoher Anteil schwanger und benötigt geburtshilfliche Versorgung. Die sehr heterogenen und fremdbestimmten Sammelunterkünfte sind meist für längere Zeit der zentrale Lebensmittelpunkt. Die Unterstützung bei der Inanspruchnahme geburtshilflicher Versorgung ist in dieser verletzlichen Lebenssituation besonders wichtig. Bei der perspektivenreichen Fachtagung der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Nds., des Aktionsbüros rund um die Geburt Nds. und des Flüchtlingsrats Nds. am 24.08.2023 konnten Fachkräfte sensibilisiert werden, gute Praxisbeispiele kennenlernen und sich – nicht zuletzt für eine verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit – austauschen. Die Ergebnisse der Veranstaltung wurden in dem Themenheft zusammengestellt.

Dokumentation zu Webinaren der profamilia
Die Dokumentation des zweiten Webinars der profamilia zum Thema „Queere Schwanger- und Elternschaft“ vom 17. Oktober 2023 ist online zugänglich. So können nun alle, die keine Gelegenheit hatten, direkt am Webinar teilzunehmen, einen Einblick zu den Inhalten der Veranstaltung erhalten. Darüber hinaus wurden praktische Tipps und Literaturempfehlungen aufbereitet, so dass Fachkräfte der Schwangerenversorgung, Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung dort ausführliche Informationen über das Projekt und die Veranstaltungen finden können. Der Link darf gern weitergeleitet und geteilt werden, um mehr Sichtbarkeit für die Erfahrungen und Bedürfnisse von queeren Menschen rund um die Geburt zu schaffen. Ergänzend sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass auch die Dokumentation des ersten Webinars „Gewalt vs. Selbstbestimmung in der Geburtshilfe“ frei zugänglich ist. 

Gemeinsame Fortbildungsstelle des Hebammenlandesverbandes Bremen und Hebammenverband Niedersachsen e. V.
Gern möchten wir Sie auf die neue gemeinsame Fortbildungsstelle der Hebammenlandesverbände Niedersachsen und Bremen aufmerksam machen. Am 19. April 2024 fand die feierliche Eröffnung der gemeinsamen Fortbildungsstelle der Landesverbände Niedersachsen und Bremen in der HOOP Kirche in Bremen statt. Seit Januar 2024 können nun die Kolleginnen aus Bremen bei der Landesfortbildung Niedersachsen ihre Seminare buchen und erreichen die Mitarbeiterinnen bei Fragen. Dieser Meilenstein wurde mit vielen Kolleginnen aus Bremen und Niedersachsen gefeiert. Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, hielt die Eröffnungsrede. „Es braucht Frauen mit Weitblick, Durchhaltevermögen und Zuversicht“ beschrieb sie die Kernkompetenzen von Hebammen und Berufspolitiker:innen. Professorin Dr.in Beckmann, Beirätin für den Bildungsbereich, knüpfte daran an und referierte zum Thema Lebenslanges Lernen. „Das Gehirn ist ein paradoxer Schuhkarton, je mehr drin ist, desto mehr passt noch hinein“ – mit diesem Zitat verdeutlichte sie, dass die Lernfähigkeit eine Angelegenheit der geistigen Haltung und nicht des Alters sei. Andrea Köbke, Beirätin für den Angestelltenbereich, referierte zum Thema „Warum der Hebammenkreißsaal ein Modell der Zukunft ist“ – ein wesentliches Thema dabei ist es, eine 1:1 Betreuung gewährleisten zu können und die Arbeitsgeberattraktivität zu steigern. „Wir haben Hebammen, müssen es aber schaffen, sie im Beruf zu halten“, so Andrea Köbke. Als abschließenden Vortrag referierte Professorin Dr.in Christiane Schwarz zur Evidenzbasierten Schwangerenvorsorge. Zusätzlich stellten die Kolleginnen der Fortbildungsstelle Niedersachsen e. V. und Bremen e. V. das Buchungssystem vor. Die gemeinsame Fortbildungsstelle bietet nicht nur originäre Hebammenthemen, sondern auch andere Fortbildungen z. B. zur geburtsvorbereitenden Akupunktur, Praxisanleitungen sowie Landestagungen. Schauen Sie auch gerne auf der Webseite nach spannenden Fortbildungen.

Positionspapier: „Klimakrise – was jetzt für Geburtshilfe und Frauengesundheit in Deutschland zu tun ist“
Die Umwelt- und Klimakrise führt durch immer häufiger auftretenden Hitzewellen und Luftverschmutzung zu erhöhter prä- und perinataler Morbidität und Mortalität. Die vermehrte Belastung durch Hitzestress und Feinstaub, hervorgerufen durch die Verbrennung fossiler Energieträger und zunehmende Waldbrände, führt vermehrt zu Komplikationen während der Schwangerschaft. Dazu zählen häufiger Tot- und Frühgeburten sowie  Plazentationsstörungen mit fetaler Wachstumsrestriktion. Das Positionspapier, erstellt in Kooperation von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG), dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), dem Deutschen Hebammenverband e.V. (DHV), der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM), der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin (DGPGM) sowie weiteren Fachverbänden im Bereich Frauengesundheit und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG), rückt die bedeutsamsten gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise in den Fokus. Dabei werden strukturelle Probleme identifiziert, konkrete Lösungsansätze benannt und die Notwendigkeit zum aktiven Handeln betont. Zudem wird betont, dass unter anderem Gynäkologi:innen und Hebammen eine zentrale Rolle spielen, um ihre Patientinnen für die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und eigener Gesundheit aufzuklären.

Kostenübername der Menigokokken-Impfung bei Säuglingen
Obwohl Meningokokken nur selten Krankheiten verursachen, können sie in manchenFällen zu schwerwiegenden Verläufen führen. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder laufen Gefahr, an einer Meningitis oder Sepsis aufgrund einer bakteriellen Infektion zu erkranken. Zukünftig sollen diese besonders gefährdeten Gruppen von einem erweiterten Schutz profitieren: durch eine Meningokokken-Impfung gegen den in Deutschland am häufigsten vorkommenden Typ dieser Bakterien, der sogenannten Serogruppe B. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Schutzimpfungs-Richtlinie um die Menigokokken Serogruppe B ergänzt. Der gefasste Beschluss ist im Mai in Kraft treten. Folglich ist die zusätzliche Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe B eine Kassenleistung.

Petition und Kampagne zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs „Legal, einfach, fair“
Die Petition des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung, welche zum Weltfrauentag gestartet ist, setzt sich vehement für eine gesetzliche Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland ein. Der Fokus liegt dabei auf der Forderung nach einer Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, ohne Zwangsberatung, mit Kostenübernahme durch die Krankenkassen und begleitet von umfassenden Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für medizinische Fachkräfte. Die Petition betont die Notwendigkeit, Schwangerschaftsabbrüche als integralen Bestandteil der medizinischen Grundversorgung zu etablieren. Ziel ist es, dass jede schwangere Person die Freiheit hat, sich wohnortnah und eigenverantwortlich für eine Methode des Schwangerschaftsabbruchs entscheiden zu können. Die Petition ist Teil einer umfassenden Kampagne des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung, die darauf abzielt, eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuchs noch in dieser Legislaturperiode zu erreichen.

   VERANSTALTUNGEN

Jahrestagung der LVG & AFS: Mehr Gesundheit für alle – der Kitt für gesellschaftlichen Zusammenhalt

   27. Juni 2024

19 Empfehlungen der Arbeitsgruppe Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern – und jetzt? Ziel der verbändeübergreifenden Fachtagung ist, weitere Umsetzungsschritte der Empfehlungen der Arbeitsgruppe Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern (www.ag-kpke.de) von 2019 in Kooperation und Dialog von Gesundheitswesen, Kinder- und Jugendhilfe, Wissenschaft, Politik und Betroffenen- Organisationen anzuregen. Kinder aus Familien mit psychischen Erkrankungen und ihre Eltern brauchen bundesweit einerseits Zugang zu präventiven, niederschwelligen Unterstützungsangeboten zur Entlastung und Stärkung von Resilienz und andererseits konkrete einzelfallbezogene, kombinierte Hilfen, die in einem gemeinsamen Hilfeprozess geplant und komplex finanziert werden.

Das ausführliche Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Abschlusssymposium der CarePreg Studie

   27. Juni 2024 via Zoom

Seit Herbst 2020 untersucht das BMG-geförderte Projekt CarePreg („Betroffenenzentrierung von psychosozialen und medizinischen Unterstützungsangeboten in Deutschland“) unter der Projektleitung von Frau Dr. Jördis Zill (Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE) ebenso wie die bekannte ELSA-Studie die Versorgungssituation bei unbeabsichtigter Schwangerschaft und dem Wunsch nach einem Schwangerschaftsabbruch in Deutschland. CarePreg befragte Betroffene über ein Jahr lang in Interviews und einer deutschlandweiten Umfrage. Zudem wurden mit Beratenden aus Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen und Ärzt:innen, die Abbrüche durchführen, in mehreren Workshops diskutiert und Handlungsempfehlungen für die Versorgung abgeleitet. Das Abschlusssymposium präsentiert ausgewählte Ergebnisse des Projektes und bietet Raum für Fragen und Diskussionen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen zur Anmeldung unter: UKE – CarePreg. Die Veranstaltung richtet sich an Akteur:innen aus der psychosozialen und medizinischen Versorgung von Schwangerschaftsabbrüchen sowie an die breite Öffentlichkeit.

Fachtag „Väter heute – Wünsche, Angebote, Perspektiven“

   15. August 2024

Der Fachtag "Väter heute" wird anlässlich der 10-jährigen Trägerschaft der Kath. Familienbegegnungsstädte (Fabi) von wellcome Nds. veranstaltet. Es werden Fragen rund ums Vater-Seins nachgegangen: Was bedeutet es Vater zu werden oder Vater zu sein? Wie kann man gemeinsam mit Vätern arbeiten und sie in ihrer Rolle zu stärken?

Es soll eine bunte Veranstaltung mit kollegialen Wissensaustausch, Perspektivwechseln, Motivation, Anerkennung und Vernetzung sein. Außerdem wird es einen Markt der Möglichkeiten geben, bei dem sich lokale Netzwerkpartner:innen vorstellen.

Die Veranstaltung wird von Fabi und wellcome Nds. durchgeführt und richtet sich an Väter, Familien, wellcome-Kolleginnen sowie Netzwerkpartner:innen und weitere Fachkräfte aus den Bereichen Soziales & Gesundheit.

Gemeinsam stark: Eltern werden in herausfordernden Lebenslagen

   10. September 2024, online

Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Niedersachsen und das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt Niedersachsen bieten in Kooperation mit der Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen Niedersachsen eine Veranstaltung zu verschiedenen Themenfeldern rund um das Elternwerden in herausfordernden Lebenslagen an. Gerade für Eltern mit niedriger Gesundheitskompetenz oder niedrigem Bildungsstand sind niedrigschwellige Zugänge entscheidend, damit es gelingt, den Weg zu den Angeboten des Hilfe- und Gesundheitssystems zu ebnen.
Nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Jutta Allmendinger, der Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, werden in fünf parallelen Foren die Aspekte Armut, Flucht, psychische Gesundheit, Behinderung und Wohnungslosigkeit im Kontext des Elternwerdens in den Blick genommen, um den Teilnehmenden fachliche Impulse zu geben, Praxisbeispiele aufzuzeigen und die beteiligten Akteure miteinander zu vernetzen.

SAVE THE DATE: Politische Konzeption von Hebammenkreißsälen in Niedersachsen – Strategien zur flächendeckenden Implementierung

   01. Oktober 2024, online

Das Programm ist zur Zeit in Planung. Anmeldungen sind demnächst möglich.

   IM GESPRÄCH MIT ...

Hebammenzentrale

dem Team der Hebammenzentrale der Region Hannover

Aktionsbüro: Bitte stellen Sie sich mit drei Sätzen vor!

Team der Hebammenzentrale Region Hannover: Das Team der Hebammenzentrale Region Hannover besteht derzeit aus drei Kolleginnen, die alle Hebammen sind. Die Hebammenzentrale ist im Fachbereich Gesundheitsmanagement angegliedert und gehört zum Team Prävention und Gesundheitsförderung. Unsere Aufgaben bestehen in der Beratung von Familien und Institutionen, die eine Hebamme suchen und Fragen zur allgemeinen Hebammenbetreuung haben. Darüber hinaus sind wir Ansprechpartnerinnen für die Hebammen und bieten für sie Vernetzung und Weiterbildungen an.

Aktionsbüro: Mit wem würden Sie gern mal eine Stunde über Ihre Wünsche zum Thema „Gesundheit rund um die Geburt“ sprechen?

Team der Hebammenzentrale Region Hannover: Wir sprechen in unserer Arbeit bereits mit vielen Hebammen und Akteur:innen, die in diesem Themenbereich „Gesundheit rund um die Geburt“ tätig sind. Um ein umfassendes Beratungs- und Vermittlungsangebot anbieten zu können, sind wir aktiv im Netzwerk unterwegs. Zudem möchten wir die intra-und interprofessionelle Zusammenarbeit des geburtshilflichen Fachpersonals fördern und dies wird zum Teil schon dadurch umgesetzt, dass wir als zentrale Anlaufstelle fungieren und Informationen weitergeben. 

Aktionsbüro: Um welches Thema würde sich dieses Gespräch maßgeblich drehen?

Team der Hebammenzentrale Region Hannover: Die Themen, die wir dazu besprechen, sind sehr vielfältig. Durch den Kontakt mit den Familien und Hebammen haben wir ein gutes Gespür dafür, was die Familien brauchen, aber auch, wie wir die Hebammen regional unterstützen können.
Wir haben zum Beispiel gerade eine Geräteprüfung organisiert, bei der die Hebammen ihre technischen Geräte, die sie zur Arbeit brauchen, überprüfen lassen können. Aktuell haben wir auch ein neues Fortbildungsformat gestartet, bei dem wir regionale Fälle anonym aufbereiten und besprechen. Somit können sich die Kolleginnen am realistischen Fall weiterbilden. Das Thema Hitzebelastungen in der Schwangerschaft haben wir ebenfalls in diesem Frühjahr inhaltlich aufgearbeitet und einen Einleger für den Mutterpass entwickelt. Dieser kann vom Fachpersonal für die Beratung in den Familien genutzt werden.
All diese kleinen Bausteine tragen dazu bei, dass die Gesundheit um den Zeitraum der Geburt gefördert wird.

Aktionsbüro: Wenn Sie sich von Ihrer/Ihrem Gesprächspartner:in eine Sache wünschen dürften: Was wäre das?

Team der Hebammenzentrale Region Hannover: Das Konzept der Hebammenzentralen darf gerne in vielen Regionen ausgebaut und umgesetzt werden.

Aktionsbüro: Was wird Ihr nächstes Projekt?

Team der Hebammenzentrale Region Hannover: Wir planen gerade eine Veranstaltung zum 5. Geburtstag der Hebammenzentrale Region Hannover. Darauf freuen wir uns sehr! Ebenfalls sind wir in den letzten Zügen der Erstellung eines Handlungsleitfadens für die Hebammen zur Thematik „psychische Krisen“ für die Region Hannover. Dabei tragen wir die wichtigsten Informationen, Ansprechpartner und Unterstützungsmöglichkeiten zusammen, damit die Hebammen und Familien schnelle Unterstützung finden.

Aktionsbüro: Danke an das Team der Hebammenzentrale Region Hannover!

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Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. 
Geschäftsführer: Thomas Altgeld 
Schillerstraße 32 · 30159 Hannover 
Internet: www.gesundheit-nds-hb.de
LinkedIn: @lvgafs

Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG & AFS Nds. HB e. V.) ist ein gemeinnütziger, unabhängiger und landesweit arbeitender Fachverband für Gesundheitsförderung, Prävention und Sozialmedizin mit Sitz in Hannover. Mitglieder sind Institutionen und Personen aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich.