Newsletter Gesundheit und Erwerbslosigkeit

Liebe Leser*innen,

mit der 1. Ausgabe unseres Newsletters „Gesundheit und Erwerbslosigkeit“ im Rahmen des Projekts „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt" in Niedersachsen und Bremen möchten wir Sie über die Entwicklungen an den teilnehmenden Projektstandorten, Neuigkeiten von der Bundesebene, Veranstaltungen und weiteres Wissenswertes informieren. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.

Falls Sie Anmerkungen haben, auf eigene Veranstaltungen, Medien, Angebote oder Ähnliches aufmerksam machen möchten, können Sie uns gerne bis zum 15. Februar 2020 Informationen zukommen lassen.

Bitte orientieren Sie sich dabei an dem Steckbrief als Vorlage.

Ihr Redaktionsteam
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.
(LVG & AFS Nds. e. V.)

1. Aktuelles aus den Projektstandorten

Neue Förderphase – Neue Standorte
Das Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ wurde in der dritten Förderphase bis zum 31. Dezember 2022 verlängert. In Niedersachsen kamen bereits ab Sommer 2019 die Standorte Hameln-Pyrmont, Helmstedt, Northeim, Osnabrück, Rotenburg (Wümme), Wesermarsch sowie Wilhelmshaven hinzu. Zudem wird das Projekt in ganz Bremen und in Bremerhaven umgesetzt. Ab Anfang 2020 beginnt das Projekt auch an den Standorten Celle, Cloppenburg, Goslar, Harburg, Holzminden, Peine sowie Verden. Einen Überblick über alle teilnehmenden Standorte in Niedersachsen erhalten Sie hier sowie im Land Bremen hier.

Projektflyer
Im November 2019 wurde der Projektflyer seitens der LVG & AFS veröffentlicht. Hier sind auf einen Blick alle wichtigen Informationen zum Projekt zu finden. Bei Interesse können die Flyer durch die LVG & AFS an die Standorte versendet werden. Den Flyer zum Download finden Sie hier.

Gesundheitstag in Wolfsburg
Am 01. Oktober 2019 fand der Gesundheitstag in Wolfsburg in den Räumlichkeiten der VHS statt. Insgesamt 150 Teilnehmer*innen tauschten sich an Informations- und Mitmachständen rund um das Thema Gesundheit aus. Unter anderem wurde den Teilnehmenden veranschaulicht, wie ein gesunder Wocheneinkauf im SGB II-Leistungsbezug gelingen kann. Zudem wurde das FIT-Programm des Jobcenters Wolfsburg und die weiterführenden Präventionsangebote durch die kommunalen Anbieter*innen sowie die FIT-Beraterinnen vorgestellt. Die Teilnehmenden konnten vor Ort Termine für Beratungsgespräche vereinbaren und mit den Anbieter*innen ins Gespräch kommen. Erste Hemmschwellen konnten dadurch abgebaut werden.

#GetActive im Landkreis Lüchow-Dannenberg
Unter dem Motto #GetActive startete im August 2019 mit einem ganztätigen Event zum Auftakt ein 14-wöchiges Bewegungsprogramm für junge Erwerblose unter 25 Jahren. Für diese Projektidee hat sich die durch das Jobcenter Lüchow-Dannenberg finanzierte „Jugendwerkstatt“ mit den Jugendzentren im Landkreis zusammengetan. Das Angebot, welches durch einen lokalen Anbieter durchgeführt wird, ist auf das Trainingslevel der Teilnehmenden abgestimmt. Der wöchentliche Termin dient den Jugendlichen nicht nur zur Förderung der eigenen Gesundheit, sondern hilft auch beim Erlernen einer (Alltags-)Struktur und, dass es sich durchaus lohnt „dran zu bleiben“. Das Angebot läuft vorerst noch bis Ende 2019 und wird von Beginn an sehr gut angenommen. Es gibt erste Überlegungen, das Angebot perspektivisch um das Thema Ernährung zu ergänzen.

Kooperation mit dem Förderverein Gifhorn
Einen besonders innovativen Ansatz im Bereich der Prävention stellt die Musik dar. Wissenschaftliche Studien konnten bereits einen positiven Zusammenhang zwischen Gesundheitsförderung und Musik aufzeigen. Durch das Singen und Spielen von Instrumenten in einem wertschätzenden, leistungsfreien Kontext kann die Selbstwirksamkeit und das psycho-physische Wohlbefinden gesteigert werden. Diesen Ansatz nahm die Steuerungsgruppe in Gifhorn zum Anlass, in Kooperation mit dem Förderverein KultBahnhof, ein Projekt zur Stressbewältigung mit und durch Musik zu schaffen. In diesem werden den Teilnehmer*innen zahlreiche Kompetenzen vermittelt: Von Haltungs- und Rückenübungen an den Instrumenten, bis hin zu praktischen Übungen im Bereich Stressbewältigung. Zusätzlich werden soziale Kontakte gefördert, die Eigenverantwortlichkeit gestärkt und der Alltag strukturiert. Das Projekt ist bis Ende 2020 geplant.

„Treffpunkt Gesundheit – Endlich Zeit für mich!“ Kostenlose Veranstaltungsreihe zu gesundheitsförderlichen Themen im Jobcenter Wittmund

Nach dem erfolgreichen Gesundheitstag im März 2019 startete das Jobcenter Wittmund ab August 2019 eine kostenlose Veranstaltungsreihe mit gesundheitsförderlichen Themen. Mit dem Angebot verfolgt die Steuerungsgruppe das Ziel, die Gesundheitskompetenz der Kund*innen im Landkreis Wittmund zu stärken. Das Programm mit interessanten Vorträgen und Kursangeboten stößt im Landkreis auf großes Interesse. Rund 200 interessierte Kund*innen informierten sich bereits zu Themen wie Stressbewältigung oder Ernährungsumstellung. Neben den hiesigen Krankenkassen und dem Gesundheitsamt bieten viele Sozialverbände, Beratungsstellen, Sportvereine etc. an jedem ersten Dienstag im Monat die Möglichkeit, sich rund um das Thema Gesundheitsförderung zu informieren und kostenlose Anschlusskurse oder Workshops wahrzunehmen.

2. Neues von der Bundesebene

Bundesweite Ausweitung des Projekts „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“
Die Kooperation von Krankenkassen und Jobcentern zur Verbesserung der gesundheitlichen Lage von erwerbslosen Menschen besteht bereits seit mehreren Jahren. Basierend auf den Ergebnissen der 2014 gestarteten Modellerprobung an sechs Standorten wurde das Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ 2016 im Rahmen des GKV-Bündnisses auf 129 Standorte ausgeweitet und inhaltlich weiterentwickelt. Seither kooperieren die Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die Bundesagentur für Arbeit, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städtetag, um die Gesundheit erwerbsloser Menschen zu fördern. Mit Beginn der dritten Förderphase erfolgte im Sommer 2019 eine weitere Ausweitung auf knapp 200 Standorte. Im Jahr 2020 werden voraussichtlich weitere 35 Standorte hinzukommen, an denen bis Ende 2022 das Projekt umgesetzt wird.

Weiterlesen...

3. Veranstaltungshinweise

Bremer Armutskonferenz
05. Februar 2020, Bremen
Die 4. Bremer Armutskonferenz wird eine Strategie- bzw. Perspektivkonferenz, in der Beispiele aus anderen Großstädten, die Reflexion von bundes- und landespolitischen Veränderungen und die Stadtentwicklung thematisiert werden. Unter anderem werden folgende Fragen diskutiert: Wie ist aktuell die Situation in Bremen? Und was muss dringend zur Armutsprävention und Armutsreduzierung auf den Weg gebracht werden? Zudem bieten an diesem Tag Quartiers- und Projektbesuche in verschiedenen Bremer Stadtteilen einen Einblick in die praktische Arbeit vor Ort.
Weiterlesen...

25. Kongress Armut und Gesundheit
08. - 10. März 2020, Berlin
Unter dem Motto „POLITIK MACHT GESUNDHEIT. GENDER IM FOKUS“ nimmt der Kongress Bezug zum Internationalen Frauentag am 08. März und knüpft an die Themen Health in All Policies und politische Gestaltungsspielräume der Vorjahre an. Der Kongress richtet sich an Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe.
Weiterlesen...

Jahrestagung: Gesundheit, Erwerbslosigkeit, Chancengleichheit – zusammen denken, gemeinsam handeln
25. März 2020, Hannover
Die Jahrestagung für Niedersachsen und Bremen, die im Rahmen des Projekts „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ stattfindet, bietet einführende Vorträge und Workshops zu den Themen Partizipation, Vernetzung, Zielgruppenorientierung und Nachhaltigkeit. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter*innen der Jobcenter und der Agenturen für Arbeit, Vertreter*innen der GKV, kommunale Akteur*innen der Gesundheitsförderung sowie Interessierte. Zusammen sollen Informationen, Perspektiven und Erfahrungen ausgetauscht werden, um gesundheitliche Chancengleichheit für Erwerbslose gemeinsam zu fördern. Auf der Internetseite der LVG & AFS können Sie sich demnächst zur Veranstaltung anmelden.
Weiterlesen...

 

4. Good to know

Kommunales Förderprogramm der GKV
In diesem Jahr hat das GKV-Bündnis für Gesundheit sein Programm durch ein kommunales Förderprojekt erweitert. Übergeordnete Ziele sind dabei die systematische Weiterentwicklung und Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung sowie die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit in der Kommune. Seit Januar 2019 werden dabei Kommunen mit besonderen sozialen Herausforderungen beratend und finanziell beim Aufbau gesundheitsförderlicher Steuerungsstrukturen begleitet. Zusätzlich werden seit Juli 2019 kommunale Maßnahmen für vulnerable Zielgruppen unterstützt.
Weiterlesen...

Erwerbslose und Gesundheit als kommunales Arbeitsfeld – Publikation des LZG.NRW zu einer Projektreihe aus der Stadt Essen
In Essen wurde die Zusammenführung von Arbeitsförderung, Gesundheitsförderung und -versorgung über viele Jahre hinweg systematisch vorangetrieben. Aufbauend auf Projekten des Jobcenters Essen, in denen bereits vielfältige Kooperationsstrukturen mit dem Versorgungssystem gewachsen waren, hat sich die Kommunale Gesundheitskonferenz des Themas angenommen und zusammen mit dem Jobcenter Maßnahmen zu Prävention und Gesundheitsförderung in den Blick genommen. Der jetzt vorliegende Band beschreibt diese Entwicklung anhand von Beiträgen zu den einzelnen Projektschritten, des Evaluationsberichts zum Projekt „Arbeitslosigkeit und Gesundheit" und eines perspektivischen Ausblicks.
Weiterlesen...

Höchstes Sterberisiko für Arme und Erwerbslose
Einkommen, Arbeitsstatus und Bildung haben einen deutlichen Einfluss auf die Sterblichkeit in Deutschland. Dieses Ergebnis belegt eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung. Auf Basis eines Datensatzes der Deutschen Rentenversicherung wurde der Zusammenhang von sozioökonomischen Faktoren und dem Sterberisiko von Arbeitnehmer*innen in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Erwerbslosigkeit das Sterberisiko verdoppelt. Auch das Einkommen spielt, insbesondere für Männer, eine wichtige Rolle. Die Sterblichkeit des am schlechtesten verdienenden Fünftels lag um 150 Prozent über dem des am besten verdienenden Fünftels.
Weiterlesen...

Evaluation des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlichte im Juni 2019 den dritten Zwischenbericht zum Programm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“. Das Programm zielt auf die Verbesserung der sozialen Teilhabe von Langzeiterwerbslosen, die aufgrund einer Bedarfsgemeinschaft mit Kindern und/oder gesundheitlicher Einschränkungen besonders förderungsbedürftig sind. Der Zwischenbericht betrachtet den Stand der Evaluation hinsichtlich der Wirkung des gesamten Programms sowie insbesondere der beschäftigungsbegleitenden Aktivitäten und der Gestaltung der Arbeitsverhältnisse.
Weiterlesen...

INTEGRATIV – Projekt zur Integration von Langzeitserwerbslosen in den Arbeitsmarkt
Die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichte im September 2019 den Ergebnisbericht des Projekts INTEGRATIV für die Arbeitsmarktintegration von Langzeiterwerbslosen im Landkreis Leipzig. Dabei soll Langzeiterwerbslosen durch gezielte Beratung und Vorbereitung der Einstieg und durch anschließende Begleitung die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Bestandteile der integrativen Vorbereitung waren u.a. das Konzept AktivA, Kommunikationstraining, aber auch Themen wie gesundheitsförderliche Ernährung und Bewegung sowie Entspannung und Stressbewältigung.
Weiterlesen...

Studie zu Vermittlungshemmnissen
Im Oktober 2019 veröffentlichte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine Studie, in der Ansätze zur Überwindung von Vermittlungshemmnissen von Langzeiterwerbslosen aufgezeigt werden. Demnach gelten neben schlechten Deutschkenntnissen, fehlenden Schul- oder Ausbildungsabschlüssen, Betreuung von Kindern, Pflege Angehöriger, einem Alter über 50 Jahren sowie der Langzeitleistungsbezug auch schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen als Vermittlungshemmnisse.
Weiterlesen...

Europäischen Region: Sachstandsbericht über gesundheitliche Chancengleichheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in diesem Jahr den Sachstandsbericht „Ein Leben in Gesundheit und Wohlstand für alle” zur gesundheitlichen Chancengleichheit in der Europäischen Union veröffentlicht. Der Bericht untersucht Indikatoren und Förderfaktoren gesundheitlicher Chancengleichheit der EU-Mitgliedsländer. Als fünf wesentliche Voraussetzungen eines gesunden Lebens werden hochwertige und leicht zugängliche Gesundheitsleistungen, Einkommenssicherheit und soziale Absicherung, menschenwürdige Lebensbedingungen, Sozial- und Humankapital sowie Beschäftigung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen benannt.
Weiterlesen...

Das bundesweite Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ wird gefördert durch das GKV-Bündnis für Gesundheit, die Bundesagentur für Arbeit sowie dem Deutschen Landkreistag und Deutschen Städtetag. Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Nds. e. V. ist durch die gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen und Bremen mit der Umsetzung auf Landesebene und der Prozessbegleitung vor Ort beauftragt.

GKV-Bündnis für GESUNDHEIT

Alle bisherigen Newsletter finden Sie auf unserer Homepage im Archiv unter:
www.gesundheit-nds.de/index.php/medien/newsletter/1305-newsletter-erwerbslosigkeit

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.

Geschäftsführer: Thomas Altgeld
Fenskeweg 2 | 30165 Hannover
Telefon: 0511 / 388 11 89 - 0
E-Mail: info@gesundheit-nds.de
Internet: www.gesundheit-nds.de
Twitter: @LVGundAFS

Nina Hildebrandt
Telefon: 0421 / 301 57 272
nina.hildebrandt@gesundheit-nds.de

Nicola Jakobs
Telefon: 0511 / 388 11 89 - 130
nicola.jakobs@gesundheit-nds.de

Maxi Schäfer
Telefon: 0511 / 388 11 89 - 372
maxi.schaefer@gesundheit-nds.de

Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS Nds. e. V.) ist ein gemeinnütziger, unabhängiger und landesweit arbeitender Fachverband für Gesundheitsförderung, Prävention und Sozialmedizin mit Sitz in Hannover. Mitglieder sind Institutionen und Personen aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich.