Anstieg Hartz-IV-Satz
Zum Januar 2021 werden die Regelsätze für Grundsicherung und Sozialhilfe steigen. Der Entwurf des Regelbedarfsermittlungsgesetzes wurde Mitte August durch das Bundeskabinett beschlossen.
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Kritik am verabschiedeten Gesetzesentwurf gab es unter anderem von den Sozialverbänden, Gewerkschaften und der Opposition. Die Anhebung der Regelsätze halten sie für deutlich zu gering und nicht dazu geeignet, Armut zu bekämpfen. Die Erhöhung soll bei alleinstehenden Erwachsenen mindestens sieben Euro betragen, also gerade einmal 23 Cent mehr am Tag, bemängelt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Die stärkste Erhöhung soll es für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren geben. Diese ist mit 39 Euro zusätzlich geplant.
Vonseiten der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen wurde eine Zusammenfassung veröffentlicht, welche wesentliche Kritikpunkte u.a. aus den Stellungnahmen anderer Verbände bündelt.
Studie: Arm, abgehängt, ausgegrenzt.
Eine Untersuchung zu Mangellagen eines Lebens mit Hartz IV
Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtverband - Gesamtverband e. V. (Der Paritätische) weist in einer aktuellen Studie auf die Armutsbedrohung von Menschen im Hartz-IV-Bezug hin. Die soziale, politische und kulturelle Teilhabe sei insgesamt erschwert und es fehle an finanziellen Mitteln für eine gesunde Ernährung. Alleinstehende und Alleinerziehende im Hartz-IV-Bezug treffe dies besonders. Der Paritätische fordert eine bedarfsgerechte Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze sowie sofortige Finanzhilfen angesichts der aktuellen Corona-Krise.
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Interview Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG e.V.) mit Thomas Altgeld: „Gesundheitsfördernde Strukturen sind auch in Krisenzeiten handlungsfähig“
Thomas Altgeld, Geschäftsführer der LVG & AFS, beantwortet in einem Interview mit der BVPG e.V. Fragen zum Einfluss der Corona-Pandemie auf die gesundheitliche Ungleichheit und zu den Herausforderungen für die Unterstützung vulnerabler Dialoggruppen, die sich daraus ergeben. Er betont, dass die Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit schon lange Zeit eine bedeutsame Rolle in der Arbeit der LVG & AFS einnimmt.
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Interview mit Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit: Jobverlust durch Corona – Junge Berufseinsteiger*innen, Migrant*innen, Minijobber*innen und Selbstständige besonders betroffen
Der Leiter der Bundesagentur für Arbeit berichtet in einem Interview vom Juli 2020 über Folgen der Covid-19-Pandemie. Eine große Entlassungswelle werde es nicht geben. Durch die Krise seien in der Zeitarbeit und bei befristeten Arbeitsverträgen viele Jobs weggefallen, die vor allem beim Berufseinstieg eine besondere Rolle spielen. Außerdem würden Migrant*innen, die schlecht qualifiziert sind und Hilfstätigkeiten ausüben, sowie Selbstständige und Solo-Selbstständige im Kulturbereich unter den Folgen leiden. Alle jene seien jetzt auf die Grundsicherung angewiesen.
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Kein weiterer Corona bedingter Anstieg bei der Arbeitslosigkeit im August
Der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit berichtet über die Arbeitslosenzahlen vom August 2020, welche einen Zuwachs von 45.000 Personen im Vergleich zum Vormonat zu verzeichnen haben. Wie bereits im Juli sei dieser Anstieg jedoch nicht auf die Corona-Krise zurückzuführen, sondern auf die saisonal bedingte Arbeitslosigkeit. Die Anzahl der arbeitslosen Menschen liegt nun bei 2.955.000 (Zuwachs um 636.000 zum Vorjahr), die Arbeitslosenquote bei 6,4 % (Zuwachs um 1,3 % zum Vorjahr). Die Unterbeschäftigung hat sich ebenfalls weiter erhöht, jedoch ist bei der angezeigten Kurzarbeit, wie bereits im Juli, ein Rückgang dokumentiert.
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Erste empirische Befunde zur Auswirkung der Corona-Krise auf ältere Erwerbstätige
Laut einer Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) über Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona und aktuellen Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit ist die Arbeitslosenquote bei den Erwerbstätigen ab 55 Jahren weniger stark gestiegen als in anderen Altersgruppen. Allerdings dürften hierbei viele erwerbstätige Altersrentner*innen und Personen kurz vor der Rente, die in der Krise ihren Minijob verloren haben, nicht berücksichtigt worden sein. Weiterhin ist Mobilarbeit häufiger in jüngeren Altersgruppen anzutreffen und die Verringerung der Wochenarbeitszeit ist bei älteren Beschäftigten stärker vorhanden.
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Armutsbedrohung:
Kinder im Leistungsbezug des Zweiten Buchs Sozialgesetzbuch (SGB II)
Die Bertelsmann-Stiftung macht in einem Factsheet vom Juli 2020 auf das Thema „Kinderarmut in Deutschland” aufmerksam. Demnach sind 21,3% (2,83 Millionen) der Kinder von Armut bedroht und/oder beziehen Leistungen nach dem SGB II. Das Factsheet verweist außerdem auf regionale und soziale Unterschiede sowie auf Folgen der benachteiligten Lebenssituation, wie ein riskanteres Gesundheitsverhalten, eingeschränkte soziale Teilhabe und geringere Bildungschancen. Die aktuelle Corona-Krise könne Kinderarmut noch verstärken.
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Einfluss der Arbeitslosenquote auf die Lebenserwartung in deutschen Landkreisen
Eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zeigt auf Landkreisebene Unterschiede der durchschnittlichen Lebenserwartung von bis zu fünf Jahren (Männer 75,8 bis 81,2 Jahre, Frauen 81,8 bis 85,7 Jahre). Die Landkreise Harburg und Osnabrück weisen mit 79 Jahren beispielsweise eine höhere männliche Lebenserwartung auf als Bremen und die Landkreise Aurich und Hildesheim mit 77 Jahren. Besonders starken Einfluss auf die durchschnittliche Lebenserwartung haben die Arbeitslosenquote und die Quote Hartz-IV-Empfangender eines Landkreises, dagegen weniger das Durchschnittseinkommen oder die Zahl der Ärzt*innen pro 100.000 Einwohner*innen.
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Website Hartzfacts: Kampagne gegen Irrtümer und Vorurteile
Auf der Website räumen der Verein Sanktionsfrei e. V. und der Paritätische mit Vorurteilen und Stigmatisierung auf und zeigen wie die Realität mit Hartz IV wirklich aussieht. Ziel der Informationsaktion ist es, Betroffenen den Rücken zu stärken und politischen Druck für eine menschenwürdige Grundsicherung aufzubauen. Die Kampagne fordert eine Abschaffung der Sanktionen und die Anhebung der Regelsätze auf ein bedarfsgerechtes Niveau von mindestens 600 Euro. Auf der Website finden Sie Geschichten, Fakten und Vorurteile sowie ein Wissens-Quiz.
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Buchtipp: „Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance” – Aufwachsen als Kind von Langzeitarbeitslosen von Jeremias Thiel
Jeremias Thiel, aufgewachsen in einer „Hartz-IV-Familie“, beschreibt in seinem Buch, wie es sich anfühlt, in Armut aufzuwachsen. Dabei rückt er sowohl politische als auch gesellschaftliche Probleme in den Vordergrund und zeigt auf, was sich ändern müsste, damit alle Kinder mit den gleichen Chancen aufwachsen können.
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Buchtipp: Die Elenden von Anna Mayr
Anna Mayr ist das Kind von zwei Langzeitarbeitslosen. In ihrem Buch erzählt sie, wie sie es geschafft hat, ihren Scharm über ihr Aufwachsen zu überwinden und die Armut hinter sich zu lassen. Sie geht auch darauf ein, warum die Geschichte der Arbeit neu gedacht werden muss und wie eine Welt aussehen könnte, in der „die Elenden“ nicht mehr gebraucht werden, um dem Leben einen Sinn zu geben.
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Armut und Gesundheit – Der Public Health-Podcast: Episode 18 zum Thema "Armut & Psychische Gesundheit"
Der Public Health-Podcast Armut und Gesundheit hat sich mit dem Thema Armut und psychische Gesundheit befasst. Mit dabei sind die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Ismene Hermann und der Assistenzarzt für Psychiatrie und Psychotherapie Sebastian Kromer, welche nebenbei ihren eigenen Podcast “Jung und Freudlos” betreiben. Episode 18 erläutert unter anderem, warum es für ärmere Menschen schwieriger ist Hilfe in Anspruch zu nehmen und weshalb bei dieser Dialoggruppe eine andere Behandlung notwendig ist als bei wohlhabenderen Personen. Die Podcasts finden Sie hier.
Wegweiser „Gesundheit für alle“ in 14 Sprachen erschienen
Der Wegweiser „Gesundheit für alle“ vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. und dem Bundesministerium für Gesundheit ist in 14 Sprachen erhältlich und soll einen Überblick darüber geben, wie das Gesundheitssystem funktioniert und wie man sich darin am besten zurechtfindet.
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Neue Website der Landesstelle Psychiatriekoordination Niedersachsen
Im Juli 2020 ging die Website der Landesstelle Psychiatriekoordination (LSPK) online. Die LSPK hat im April 2020 ihre Arbeit als unabhängige Einrichtung zur Vernetzung und Abstimmung der psychiatrischen Hilfsangebote in Niedersachsen aufgenommen und ist an die LVG & AFS angegliedert. Grundlage dafür ist der Landespsychiatrieplan des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Das Ziel ist eine lebensweltorientierte, bedarfsgerechte, sektorenübergreifende und zukunftsweisende Versorgung. Die Website dient dabei als Informations- und Austauschplattform für alle relevanten Akteur*innen, Psychiatrieerfahrenen und Angehörigen.
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