Gesundheitsregionen Niedersachsen

Liebe Leser*innen,

bevor wir uns alle in den Weihnachtsurlaub verabschieden, möchten wir Sie mit dem letzten Newsletter in diesem Jahr noch einmal über die Entwicklungen in den Gesundheitsregionen sowie auf Landesebene, interessante Veranstaltungen und weitere wissenswerte Informationen auf dem Laufenden halten. Wir bedanken uns für Ihr Interesse und Ihr Feedback. Wir wünschen Ihnen besinnliche Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2023!

Herzliche Grüße

Dr. Marius Haack, Dr. Maren Preuß, Lea Oesterle & Steffen Scriba
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.

Aktuelles aus den Gesundheitsregionen

Wie gewohnt, steuern einzelne Gesundheitsregionen Newsletterinhalte zu ihren Aktivitäten bei. Erfahren Sie hier Aktuelles aus den Regionen direkt von den Protagonist*innen vor Ort.

Gesundheitsregion Delmenhorst

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte nach langer Pause am 22. September wieder eine lokale Steuerungsgruppe in Präsenz tagen, worüber alle Teilnehmer*innen hocherfreut waren. Entsprechend entspannt und konstruktiv verlief das Treffen, bei dem erstmals die neue Geschäftsführerin der KVN-Bezirksstelle Oldenburg, Frau Dr. Egloffstein, vertreten war.
Themen waren u. a. der Start des Projektes „Humor hilft helfen“ sowie die Rückschau auf die Gesundheitskonferenz am 12. Juli im Hanse-Wissenschaftskolleg. Die Gesundheitskonferenz behandelte aufbauend auf den Ergebnissen der niedersächsischen Enquetekommission vom Dezember 2021 sowie den aktuellen Thesen der Stiftung Münch momentane Probleme des Gesundheitswesens. Weitere Diskussionen dazu erfolgten mit großer Resonanz am 13. September auf der Sitzung des städtischen Ausschusses für Soziales und Gesundheit zur (allgemein-)ärztlichen Versorgung. Eine weitere Kooperation mit dem örtlichen Hanse Wissenschaftskolleg ist geplant.
Am 1. Dezember 2022 fand das Treffen der Gesundheitsregionen im Nordwesten von Niedersachsen in Delmenhorst statt. Im Fokus standen der Status-Quo und Perspektiven aufsuchender Gesundheitsförderungsangebote am Beispiel der geplanten Gesundheitskioske, die Gesundheitliche Versorgungsplanung am Lebensende sowie die Delegation ärztlicher Leistungen.
Die AG II der Gesundheitsregion Delmenhorst (Pflege) vermeldet die erfolgreiche Durchführung einer qualitativen Erhebung von Haltungen und Einstellungen von 20 Pflegekräften (Wertewelten Pflege) mit dem Beratungsunternehmen nextpractice®, die nach Ende der Coronabeschränkungen öffentlich diskutiert werden soll.
Die vor zwei Jahren nach der Gesundheitskonferenz begonnene Kooperation mit dem Hospizverein soll fortgesetzt werden und hat durch den am 12 Juli stattgefundenen Vortrag von Prof. Dr. Friedemann Nauck von der Universitätsmedizin Göttingen große Unterstützung bekommen. Eine angestrebte kommunale Koordination scheiterte allerdings an nicht vorhandenen finanziellen Mitteln.
Die bei der BZgA beantragte Beteiligung am „Kommunalen Förderprogramm“ verzögert sich trotz Förderzusage weiterhin durch die Schwierigkeiten des Übergangs auf die Stadtverwaltung und eine schwierige Stellenbesetzung.
Das Projekt Humor hilft Helfen (nicht Humor hilft helfen® der Hirschhausenstiftung) läuft mit der Umsetzung erster Workshops langsam an. Das Projekt und die Gesundheitsregionen wurde vom Koordinator am 7. Oktober auf dem Pflegetag in Berlin mit großer Resonanz vorgestellt.
Der „Bürgerrat Gesundheit“ ist leider mit geringer Beteiligung gestartet. Dennoch wird dieses innovative Konzept, das sicher einen langen Atem brauchen wird, fortgeführt.
 

Gesundheitsregion Gifhorn

Am 5. Oktober 2022 fand die 7. Regionale Gesundheitskonferenz im Landkreis Gifhorn statt. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema „Bewegungsförderung“. Als Hauptreferentin sprach Frau Prof. Dr. Dr. Christine Joisten von der Deutschen Sporthochschule Köln zu „Bewegungsförderung in der Kommune“. Anschließend wurde gemeinsam mit über 60 Akteur*innen des regionalen Gesundheitswesens, Fachleuten sowie Bürger*innen an fünf Mitwirkungsinseln ein spezielles Augenmerk auf verschiedene Themenfelder im Zusammenhang mit der Bewegungsförderung im Landkreis Gifhorn gelegt. So wurde u. a. erarbeitet, was Bewegungslandschaften sind, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie die verschiedenen Zielgruppen mit bestehenden und neuen Bewegungsförderungsangeboten erreicht werden können. Neue Anregungen und Ideen, die auf der Gesundheitskonferenz gewonnen werden konnten, sollen nun in weitere Aktivitäten und Projekte zur Bewegungsförderung im Landkreis Gifhorn einfließen.

In Kooperation mit der Agentur für Arbeit Gifhorn sowie der Stiftung für Hochschulzulassung wurde die Online-Veranstaltung „Planlos oder zielgerichtet – Erfolgreich für ein Medizinstudium bewerben“ am 15. November 2022 durchgeführt. Rund 40 am Medizinstudium Interessierte informierten sich ausführlich über das zentrale Bewerbungsverfahren und erhielten wertvolle Tipps für ihre Bewerbung. Die Veranstaltung ist ein fester Bestandteil zur medizinischen Nachwuchsgewinnung und soll auch im kommenden Jahr angeboten werden. 
 

Gesundheitsregion Göttingen

Themen der 7. Regionalen Gesundheitskonferenz in Duderstadt am 6. September 2022 waren Früherkennung und Vorsorge vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Es wurden Möglichkeiten und Angebote der Vorsorge vorgestellt, die von der psychischen Gesundheit bis zur Urologie reichten. Ebenfalls ein Thema war die kritische Diskussion zu Früherkennungsuntersuchungen, insbesondere zur Krebsdiagnostik. Eröffnet wurde die gut besuchte Veranstaltung durch Landrat Marcel Riethig und den gastgebenden Bürgermeister Thorsten Feike. Neben dem Vortragsprogramm gab es wieder einen Markt der Möglichkeiten. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Dr. Maren Preuß von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen/Bremen e. V. (LVG & AFS).

Zum zweiten Mal lobte die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen den Gesundheitspreis Südniedersachsen unter dem Motto „Ehrenamt stärken – Gesellschaft stärken“ aus. Die drei Preisträger*innen sind:

  1. Preis (1.250 €): Ehrenamtliche Seniorenbegleitung des Senioren- und Pflegestützpunktes des Landkreises Holzminden
  2. Preis (500 €): Projekt „Trostpunkt“, Hospiz an der Lutter, Göttingen
  3. Preis (250 €): Teddybärkrankenhaus – Kongress 2022 (Studierende und Mitarbeitende an der UMG), Göttingen

Im Rahmen des Gesundheitsforums Südniedersachsen am 27. September 2022 startete die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen und die BARMER gemeinsam die Veranstaltungsreihe One Health: Mensch, Tier und Umwelt – gemeinsam gesund mit dem Vortrag Gesund durch Wald und Flur von Stephan Siegert vom Tierärztlichen Institut der Georg-August-Universität Göttingen. Er behandelte das Risiko, im Wald mit Zecken und anderen Krankheitsüberträgern in Kontakt zu kommen, das Ansteckungsrisiko in Südniedersachsen, die damit verbundene Übertragbarkeit von Erkrankungen sowie Möglichkeiten der Vorbeugung. 
Das Projekt #diewanderbank ist eine gemeinsame Aktion des Sozialpsychiatrischen Verbundes des Landkreises Northeim und des Bündnisses gegen Depression in Südniedersachsen. Die Wanderbank der LandFrauen Bad Gandersheim/Kreiensen und des Fördervereins Landesgartenschau (LAGA) Gandersheim 2023 ist im Oktober in Altgandersheim angekommen. Es ist bereits ihr sechster Wanderstandort. 
Zum Ende des Förderzeitraums „Soziale Innovation“ fand am 29. September 2022 der Abschlussworkshop statt, in dessen Rahmen die entwickelten Module des Projekts HEDI - digitale Unterstützung rund um die Schwangerschaft vorgestellt wurden. Die Veranstaltung wurde live auf Youtube übertragen. Eine Zusammenfassung ist hier zu sehen: https://youtu.be/zPwVZ-jPdcw. Der Arbeitskreis zur psychischen Gesundheit hat sich am Donnerstag, den 20. Oktober 2022 getroffen. Es gab einen Impulsvortrag zum Thema „Psychische Erkrankungen und Inklusion“.
 

Gesundheitsregion Region Hannover

Die Arbeit in den Arbeitsgruppen nimmt Fahrt auf. Nachdem im April 2022 in der regionalen Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion Region Hannover die strategische (Neu-)Ausrichtung und die zukünftigen Themenschwerpunkte festgelegt wurden, hat die Arbeit in der Gesundheitsregion Region Hannover Fahrt aufgenommen. In der bereits bestehenden Arbeitsgruppe „Notfallversorgung“ (Leitung Dr. Jens Albrecht, Vinzenzkrankenhaus Hannover) wurde in den diesjährigen Sitzungen die bisherige Arbeit dargestellt und die zukünftigen Arbeitsschwerpunkte festgelegt. Im Zuge dessen wurde im November in Kooperation mit der Feuerwehr der Landeshauptstadt Hannover für die Kliniken in der Region Hannover eine Onlineveranstaltung zum Thema Krankenhausalarmplanung unter Berücksichtigung von Aspekten einer Energiemangellage durchgeführt. Weiterhin wurden in der Gesundheitsregion Region Hannover zwei Arbeitsgruppen zu den Themenschwerpunkten „Sektorenübergreifende Versorgung“ (Leitung Prof. Nils Schneider, Medizinische Hochschule Hannover (MHH)) und „Digitalisierung“ (Leitung Dr. Matthias Berndt, Deutscher Hausärzteverband – Landesverband Niedersachsen e. V. und Dirk Engelmann, Techniker Krankenkasse – Landesvertretung Niedersachsen) gebildet. In den jeweiligen Arbeitsgruppen wurden zunächst die Arbeitsschwerpunkte identifiziert, priorisiert und abschließend festgelegt, sodass im nächsten Jahr die Arbeit in den definierten Themenfeldern vertieft werden kann. Darüber hinaus erfolgen derzeit die Vorbereitungen für die Gründung einer weiteren Arbeitsgruppe „Quartiersentwicklung“, deren konstituierende Sitzung Anfang 2023 geplant ist.

Abbildung 1: AG lV Notfallversorgung der Gesundheitsregion Hannover

Abbildung 1: AG lV Notfallversorgung der Gesundheitsregion Region Hannover
 

Abbildung 2: AG V Sektorenübergreifende Versorgung der Gesundheitsregion Hannover

Abbildung 2: AG V Sektorenübergreifende Versorgung der Gesundheitsregion Region Hannover
 

Abbildung 3: AG Vll Digitalisierung der Gesundheitsregion Hannover

Abbildung 3: AG Vll Digitalisierung der Gesundheitsregion Region Hannover
 

Die regionale Steuerungsgruppe verabschiedet Cora Hermenau. Die regionale Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion Region Hannover hat im November letztmalig unter der Leitung von Cora Hermenau (Erste Regionsrätin und Dezernentin für Öffentliche Gesundheit, Sicherheit, IT und EU-Angelegenheiten) getagt, ehe sie Anfang 2023 ihren Ruhestand antreten wird. Die Steuerungsgruppenmitglieder verabschiedeten sich von Cora Hermenau, die als Wegbereiterin der Gesundheitsregion Region Hannover fungierte, und bedankten sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die nächste Sitzung der regionalen Steuerungsgruppe unter neuer Leitung wird im zweiten Quartal 2023 stattfinden. Ende September hat die dreitägige Veranstaltung „Summer School Public Health - Konzepte und Strategien des öffentlichen Gesundheitsdienstes“, organisiert von dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, der MHH, der LVG & AFS und der Region Hannover, stattgefunden. Hierbei wurde die Gesundheitsregion Region Hannover als Praxisbeispiel ausgewählt, um über die Arbeit in den Gesundheitsregionen Niedersachsen zu berichten. Insbesondere der Ansatz „Lösungen aus der Region für die Region“ ist auf positive Resonanz gestoßen. Der interdisziplinäre und sektorenübergreifende Austausch sowie die Wissensteilung wurden als wesentlich erachtet.
 

Gesundheitsregion Helmstedt

Im Landkreis Helmstedt geht das Vorhaben „Gesundheitsregion“ weiter. Während es durch Covid-19 zu wiederkehrenden Einschränkungen der gemeinsamen Arbeit kam, kann die Gesundheitsregion nun wieder an Fahrt aufnehmen und wird seit September mit voller Arbeitskraft weitergeführt. 
Als zentraler Themenschwerpunkt gelten nach wie vor die Nachwuchsgewinnung und Ärzteansiedlung im Landkreis. Mit der Richtlinie zur Förderung der Ansiedlung von Ärzt*innen im Landkreis Helmstedt wurde ein wichtiges Instrument beschlossen, um der schwierigen Lage der ambulanten ärztlichen Versorgung im Landkreis entgegenzuwirken. Die Richtlinie wird auch im Jahr 2023 weitergeführt, um bis zu vier Ärzt*innen den Start im Landkreis zu erleichtern.
Auch dank des Hebammenstipendiums bleibt die Möglichkeit bestehen, Hebammen schon während des Studiums finanziell zu unterstützen, mit dem Ziel, sie für eine spätere Tätigkeit im Landkreis zu gewinnen.
Ein weiterer Meilenstein für die gesundheitliche Versorgung konnte durch die Gründung der Hebammenzentrale Helmstedt gesetzt werden. Gemeinsam mit der Hebammenzentrale Braunschweig liegt die Trägerschaft beim Haus der Familie in Braunschweig. Seit dem 1. August 2022 können nun Anfragen von werdenden Eltern und freie Kapazitäten von Hebammen gebündelt und vermittelt werden. Damit soll der häufig frustrierenden Suche nach Hebammen im Landkreis entgegengewirkt werden. Ergänzend dazu entschloss sich der Landkreis Helmstedt zur Nutzung der Hedi-App, um auf Leistungen rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und gesundes Aufwachsen aufmerksam zu machen.
Noch im Dezember soll die regionale Steuerungsgruppe noch einmal zu einem digitalen Get-Together zusammenkommen, um die weitere Ausrichtung der Gesundheitsregion 2023 zu besprechen. Dabei wird es nicht nur um bereits bestehende Projekte und Maßnahmen gehen, sondern auch darum, welche gesundheitlichen Themen auf die Agenda der Gesundheitsregion gesetzt werden sollten.

Gesundheitsregion Uelzen

Ende September 2022 fand erstmals die Fortbildung „Mental Health Scouts Uelzen“ im Kreishaus Uelzen statt. Das Konzept hierzu wurde von der Gesundheitsregion Celle gemeinsam mit der Universität Bielefeld erarbeitet und jetzt erfolgreich auch im Landkreis Uelzen umgesetzt. Die Fortbildung richtet sich an pädagogisches Fachpersonal ab den achten Klassen. Im Rahmen der Multiplikatoren-Fortbildung werden die Teilnehmenden zur Vertrauens- und Ansprechperson für die psychischen Belange von Schüler*innen, Erziehungsberechtigten und Kolleg*innen ausgebildet. Neben der Vermittlung des Schulungsmaterials hatten auch regionale Anbieter die Möglichkeit, die Teilnehmenden über ihre Hilfsangeboten zu informieren. Im Rahmen der Fortbildung, die durch die Gesundheitsregion Landkreis Uelzen umgesetzt wurde, konnten die ersten 14 Teilnehmenden erfolgreich zu Mental Health Scouts ausgebildet werden.

Abbildung 4: Fortbildung Mental Health Scouts, Landkreis Uelzen

Abbildung 4: Fortbildung Mental Health Scouts, Landkreis Uelzen
 

Die Fortbildung ist die erste entwickelte Maßnahme zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen zum Thema „Gesundheitsförderung und Prävention von Kindern und Jugendlichen im Landkreis Uelzen“. Diese wurden während der Pandemiezeit 2021 mit Hilfe einer Masterarbeit in Kombination mit dem Projekt Kontextcheck, welches von der LVG & AFS koordiniert wird, erarbeitet. Erste Ergebnisse hieraus wurden im November 2021 auf einer Informationsveranstaltung des Landkreises vorgestellt. Der abschließende Bericht wird Ende des Jahres auf der Webseite der Gesundheitsregion Landkreis Uelzen veröffentlicht. Die Gesundheitsregion Landkreis Uelzen wird auch im nächsten Jahr zum Thema „Gesundheitsförderung und Prävention von Kindern und Jugendlichen“ weitere Maßnahmen bearbeiten und umsetzten. Die Erarbeitung der Handlungsempfehlung wird seit 2020 vom GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert.
 

Gesundheitsregion Vechta

Am 12. Oktober 2022 trafen sich 27 haupt- und ehrenamtliche Hebammen, die an der Versorgung Schwangerer und Mütter beteiligt sind, sowie weitere Interessierte (wie Politiker*innen, Gleichstellungsbeauftragte) zum Fachtag Hebammenversorgung im Landkreis Vechta. Dieser wurde durch die Hebammenzentrale in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsregion organisiert. Dabei ging es um einen Informationsaustausch über die Auswirkungen des Hebammenmangels im Kreisgebiet, welcher mit einer anschließenden Diskussionsrunde abgeschlossen wurde. 

Abbildung 5: Fachtag Hebammenversorgung, Landkreis Vechta

Abbildung 5: Fachtag Hebammenversorgung, Landkreis Vechta

Aktuell kann davon ausgegangen werden, dass die Frauen und Familien nicht mehr als ein Viertel des gesetzlichen Anspruchs an Hebammenhilfe im Landkreis Vechta in Anspruch nehmen können, wenn alle Familien eine Hebammenbetreuung erhalten sollen. Die von Expert*innen und Krankenkassen geforderte 1:1- bzw. 1:2-Betreuung während der Geburt kann aufgrund steigender Geburtenzahlen bei gleichbleibender Hebammenbesetzung aber auch aufgrund nicht verfügbarer Räumlichkeiten kaum geleistet werden.
Um die Situation im Landkreis zu ändern und einen Weg in die richtige Richtung zu gehen, gibt es seit April 2022 eine Hebammenzentrale und seit August 2022 eine Web-App für den Landkreis, mit denen die Suche nach einer Hebamme vereinfacht werden soll. Schwangeren und Müttern werden dort mit Hilfe einer speziellen Suchfunktion Hebammen aus ihrer Nähe vorgeschlagen. Angebote für Schwangere und Mütter im Kreisgebiet sollen erfasst und an diese weitergegeben werden.
Der Fachtag wurde im Anschluss mittels einer Onlinebefragung evaluiert. Von fünf möglichen Sternen erhielt der Fachtag 4,38 bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der gesamten Veranstaltung. Die Teilnehmenden empfanden den Austausch und den Inhalt als wichtig. Sie wünschen sich weitere Veranstaltungen, um die Vernetzung mit- und untereinander auszubauen und die Politik erreichen zu können. Weitere Informationen zum Thema Hebammen im Landkreis Vechta stehen unter www.hebammen-landkreis-vechta.de zur Verfügung. Die Hebammenzentrale kann telefonisch zu den Sprechzeiten (Montag, Mittwoch, Donnerstag von 8.30 bis 10.30 Uhr, Dienstag von 13 bis 16 Uhr) kontaktiert werden, um entsprechende Betreuungsmöglichkeiten oder auch Alternativen zu besprechen.

Aktuelles von der Landesebene

Geförderte Projekte der Projektförderrunde 2022

Im Rahmen der Projektförderrunde 2022 wurde durch das Lenkungsgremium der Gesundheitsregionen am 29. November 2022 die Förderung von drei Projekten beschlossen. Die geförderten Projekte sind:

Demenz am Lebensende 
In der Gesundheitsregion Ammerland sollen Demenzerkrankte und deren Angehörige durch ein spezielles dementiell-palliatives Casemanagement unterstützt und würdevoll begleitet werden. Dies ist von hoher Bedeutung, weil die betroffenen Menschen gerade in der letzten Lebensphase ihre Bedürfnisse und Beschwerden nicht mehr gut artikulieren können. Dadurch kann es dazu kommen, dass Symptome unterschätzt werden und zum Beispiel eine unzureichende Schmerztherapie erfolgt. Das Projekt umfasst außerdem die Entwicklung eines Screeningverfahrens, Schulungen für Angehörige, Maßnahmen zur Aufklärung, Weiterbildung und Einbindung von Ärzt*innen und deren Mitarbeitenden sowie weiteren Institutionen, die Demenzerkrankte versorgen. Angesiedelt wird das Projekt am bereits etablierten Demenzstützpunkt Ammerland. 

LuckyMotion PLUS – Schulen in Bewegung 
Die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen wird in Kooperation mit der Gesundheitsregion Landkreis Cloppenburg und der Soeste-Schule in Barßel für ältere Kinder und Jugendliche mit sozial-emotionalen Entwicklungsstörungen niedrigschwellige Bewegungsimpulse entwickeln und umsetzen. Sie sollen in den Schulalltag integrierbar und einfach zu initiieren sein. Die Bewegungsangebote sollen den Heranwachsenden Möglichkeiten bieten, sich selbst als wirksam zu erleben und in diesem Sinne zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins beitragen. Das Projekt baut auf der positiven Evaluation des Vorgängerprojekts LuckyMotion auf, nimmt aber eine neue und – gerade vor dem Hintergrund der belastenden Pandemiejahre – besonders relevante Zielgruppe in den Blick. 

Coachingstelle Pflegeausbildung
Ziel dieses Projekts ist es, die aktuell hohe Abbruchquote in der Pflegeausbildung zu senken und damit einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels zu leisten. Die Gesundheitsregion Oldenburg wird eine neutrale Coachingstelle einrichten, die an verschiedenen Standorten im Landkreis feste Sprechstunden für Auszubildende, aber auch aufsuchende Angebote in Pflegeeinrichtungen und Pflegeschulen anbietet. Sie soll als neutrale Schieds-, Motivations- und Kriseninterventionsstelle dienen und den Betroffenen zur Seite stehen, um gemeinsame Lösungen zur Vermeidung eines Ausbildungsabbruchs zu entwickeln. Angesiedelt wird die Coachingstelle Pflegeausbildung an der Klinik für Orthopädie Stenum.
 

28. Koordinationstreffen der Gesundheitsregionen

Am 8. Dezember 2022 fand in Hannover das 28. Koordinationstreffen der Gesundheitsregionen statt. Nachdem aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen durch Dr. Birte Gebhardt, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, vorgestellt und eine Rückschau auf die Aktivitäten der Prozessbegleitung in 2022 durch Dr. Maren Preuß vorgenommen wurde, lag ein Fokus auf einem Austausch zum Aufgabenportfolio der Koordinationskräfte. Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Niedersachsen und das Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“, beide angesiedelt bei der LVG & AFS, wurden im Rahmen des Treffens mit ihren aktuellen Aktivitäten und Zugängen insbesondere zu arbeitssuchende und von Armut betroffenen Dialoggruppen vorgestellt. Sie können wichtige Kooperationsmöglichkeiten für viele Gesundheitsregionen bieten.
 

10. Jahrestagung der Gesundheitsregionen 2023

Am 19. April 2023 findet das bundesweite Symposium „Regional vernetzen, steuern und koordinieren: Gesundheitsregionen und Gesundheitskonferenzen in Deutschland“ statt. Es werden zentrale Ziele, Ansätze und Themenfelder von Gesundheitsregionen und Gesundheitskonferenzen in Deutschland einer breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt, Chancen und Herausforderungen gemeinwohlorientierter regionaler Netzwerke in den Blick genommen und gemeinsam die Handlungserfordernisse der Zukunft ausgelotet und diskutiert. Die Veranstaltung bietet damit erstmalig eine übergreifende Plattform für eine deutschlandweite Vernetzung dieser Ansätze. In Fachforen bietet sich die Möglichkeit, zu Beispielen guter Praxis aus unterschiedlichen Bundesländern ins Gespräch zu kommen und die unterschiedlichen Handlungsfelder kommunaler Gesundheitsnetze auch in der praktischen Umsetzung näher kennenzulernen. Angesprochen sind politische Entscheidungsträger*innen und Vertreter*innen, Vertreter*innen aus Kommunen, Fachverbänden, Wissenschaft, Krankenkassen und Akteure aus Medizin, Pflege, Gesundheitsförderung und Prävention. Die Veranstaltung findet in der Akademie des Sportes in Hannover statt und soll zusätzlich über Zoom und Youtube digital übertragen werden. Nähere Informationen finden sich in Kürze hier.

Veranstaltungen

Gesundheitskonferenzen 2023 der Gesundheitsregionen im Überblick (bisher geplant)

Gesundheitskonferenz Peine: Das glückliche Hirn lernt besser
01. März 2023
c.brasse@landkreis-peine.de

8. Regionale Gesundheitskonferenz Gifhorn
27. September 2023
Anna.Grohmann@gifhorn.de

Weitere Veranstaltungen

Fortbildungsreihe „Gesundheit in Zeiten des Klimawandels“ der Gesundheitsregion Braunschweig
19. Januar 2023, 16. Februar 2023, 16. März 2023, 20. April 2023, 04. Mai 2023, 15. Juni 2023, Braunschweig
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Public Health hoch drei! Public Health Research to action – Wie kann das gelingen?
20. und 21. Januar 2023, Lindau
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Demenz und Migration – Räume eröffnen Begegnungen
25. Januar 2023, online
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5. Versorgungsdialog 2029 – Gesundheit regional weiter gedacht - Regionale Modelle zur Sicherstellung der Versorgung vor Ort
8. Februar 2023, Hannover
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Hebammenversorgung regional organisieren – analog und digital
8. März 2023, digital
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ÖGD-Forum 2023
19. April – 21. April 2023, Berlin und online
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Symposium: Settingspezifische Intervention in der Gesundheitsförderung und Prävention
25. Mai 2023 – 26. Mai 2023, Hannover
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Wissenswertes

Startschuss für den „Klimapakt Gesundheit“

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hat gemeinsam mit Vertreter*innen der Spitzenorganisationen im Gesundheitswesen, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände den „Klimapakt Gesundheit“ unterzeichnet. Damit stellen sich wichtige Akteure des Gesundheitswesens gemeinsam den Herausforderungen des Klimawandels und verpflichten sich, bereits bestehende Initiativen und Aktivitäten zu bündeln und den vielfältigen Herausforderungen bei der Klimaanpassung und beim Klimaschutz aktiv zu begegnen.
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Krankenhauspflegeentlastungsgesetz

Pflegekräfte bekommen mehr Zeit für Patient*innen. Der Bestand von Krankenhäusern mit einer Fachabteilung für Geburtshilfe und die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen werden gesichert. Die Finanzierung der Hebammen wird verbessert und die ambulante Behandlung gefördert. Das sind Inhalte des „Gesetzes zur Pflegepersonalbemessung im Krankenhaus sowie zur Anpassung weiterer Regelungen im Krankenhauswesen und in der Digitalisierung“ (Krankenhauspflegeentlastungsgesetz, KHPflEG), das vom Deutschen Bundestag verabschiedet worden ist.
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Präventionsbericht 2022

Die Leistungen der Krankenkassen in der primären Prävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung werden jährlich im Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes und des Medizinischen Dienstes Bund dokumentiert. Der Präventionsbericht schafft bundesweit Transparenz über die Aktivitäten der Krankenkassen in nichtbetrieblichen Lebenswelten wie Kitas, Schulen und Kommunen, über das Engagement in der betrieblichen Gesundheitsförderung und die Nutzung von Präventionskursen durch die Versicherten. Es wird auch über die Erreichung der Präventions- und Gesundheitsförderungsziele berichtet, die sich die GKV gesetzt hat.
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Projekt zur Aufbereitung von Versorgungspfaden und modularen Wegweisern für Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten

Das an der LVG & AFS verortete Projekt „Aufbereitung und Dissemination eines Konzeptes zur Koordination von Hilfen für psychisch kranke Kinder und Jugendliche“ ist Anfang dieses Jahres gestartet. Im vorangegangenen Kooperationsprojekt des Caritas Forum Demenz wurden Versorgungspfade und modulare Wegweiser in Form von Steckbriefen der Versorgungs-, Begleitungs- und Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten erstellt. Das Ziel des vom Niedersachsen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung geförderten Nachfolgeprojektes ist es, diese Arbeitshilfen auf multiprofessioneller Ebene zu aktualisieren und auf der Website der LSPK zur Verfügung zu stellen. Damit soll zum einen die Transparenz bestehender Angebote für Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten erhöht und zum anderen die Kooperation von Fachpersonen und Institutionen optimiert werden. Ein kurzes Handbuch sowie ein Film zur Nutzung der Materialien sollen die niedrigschwellige Verwendung der aufbereiteten Arbeitshilfen ermöglichen. In einem nächsten Schritt sollen die Arbeitshilfen in Niedersachsen disseminiert werden. Für Ende März 2023 ist dafür unter anderem eine Abschlussveranstaltung geplant, bei der die genannten Arbeitshilfen vorgestellt werden. 
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Projektfilm: Gesundheitsförderung und Prävention für Menschen in Erwerbslosigkeit

Das Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ wird ab 2023 als Programm „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“ fortgeführt. Ein Film der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. bündelt nun die Erfahrungen der Projektanfänge und der aktuellen Projektlaufzeit in Niedersachsen und Bremen. Die beteiligten Akteur*innen der Jobcenter, der gesetzlichen Krankenversicherung und der Kommunen berichten dabei von Herausforderungen und Chancen der Gesundheitsförderung und Prävention für Menschen in Erwerbslosigkeit. Außerdem werden Perspektiven für die Fortführung als Programm ab 2023 aufgezeigt. 
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Leitlinienpapier „Geflüchtete Menschen durch Gemeinwesenarbeit einbeziehen“

Geflüchtete Menschen benötigen, wie alle Menschen, vertraute Orte und Netzwerke. Gerade nach einer Flucht ist das Ziel der Menschen, Schutz zu finden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dabei kann die Gemeinwesenarbeit eine wichtige Rolle spielen, da sie aktiv bei der Gestaltung des Lebensumfeldes wirkt. Das vorliegende Leitpapier motiviert aktiv dazu, Gemeinwesenarbeitsprojekte zu entwickeln und die Finanzierung bei der Modellförderung „Gute Nachbarschaft“ zu beantragen.
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MSD Gesundheitspreis

Der MSD Gesundheitspreis gibt innovativen Versorgungsprojekten, die das Potential haben, die Versorgung in Deutschland voranzubringen, eine Bühne. Er ist integraler Bestandteil des MSD Gesundheitsforums, bei dem MSD gemeinsam mit Krankenkassen und anderen Akteuren im Gesundheitssystem Versorgung vernetzt denken. Die Ausschreibung für den MSD Gesundheitspreis 2023 hat bereits begonnen und endet am 31. März 2023. Informationen rund um die Bewerbung finden Sie in der Anlage und unter folgendem Link:
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Verleihung des Niedersächsischen Gesundheitspreises 2022

Mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis wurden am 5. Dezember 2022 vorbildhafte Praxisbeispiele ausgezeichnet, die mit überzeugenden und praxisnahen Ansätzen einen wertvollen Beitrag für die Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung leisten. Ausgeschrieben wurde der Preis von dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen sowie der Apothekerkammer Niedersachsen. Preisträger sind die folgenden Projekte: „Fit fürs Leben - Guter Schulstart durch frühe Prävention in Stadt und Landkreis Göttingen“, „HEDI - Schwangerenversorgung digital unterstützt und koordiniert der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen“ und „Geschwisterkinder Netzwerk - Die Farbenzauber Geschwister“
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Leitfaden zur Armutssensiblen Projektplanung

Ein selbstorgansierter Zusammenschluss von Kommunen aus dem Programm „Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ der LVG & AFS hat gemeinsam ein interkommunales Produkt entwickelt und umgesetzt: den Leitfaden zur armutssensiblen Projektplanung. Das Instrument richtet sich an Antragstellende und Projektplanende. Mit gezielten Fragen unterstützt es dabei, die armutssensible Brille bei der Konzeption zukünftiger Maßnahmen aufzusetzen und Teilhabechancen von Beginn an mitzudenken.
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Themenheft zum Umgang mit Fehlern in der Projektarbeit

In der Veröffentlichung „Von Bad Practice zu Good Practice – aus Flops in der Gesundheitsförderung lernen“ soll durch das Berichten von Flops bei der Planung und Umsetzung von Vorhaben zu einer offenen Fehlerkultur in der Projektarbeit ermutigt und so ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung in Projekten der Gesundheitsförderung und Prävention geleistet werden. Das Themenheft wurde von der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Niedersachsen gemeinsam mit Autor*innen aus Forschung und Praxis herausgegeben.
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Alle bisherigen Ausgaben, finden Sie auf der Website der LVG & AFS Nds. e. V. unter:
https://www.gesundheit-nds.de/newsletter/gesundheitsregionen-niedersachsen/

Impressum

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. 
Geschäftsführer: Thomas Altgeld 
Fenskeweg 2 | 30165 Hannover 
Internet: www.gesundheit-nds.de
Twitter: @LVGundAFS

Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS Nds. e. V.) ist ein gemeinnütziger, unabhängiger und landesweit arbeitender Fachverband für Gesundheitsförderung, Prävention und Sozialmedizin mit Sitz in Hannover. Mitglieder sind Institutionen und Personen aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich.