█ NETZWERKARBEIT
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Austausch mit Dr.in Tanja Meyer, MdL, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages
Mit Dr.in Tanja Meyer haben die Mitarbeiterinnen des Aktionsbüro eine starke Unterstützerin an ihrer Seite. Anlässlich der Vorbereitungen zur Gesundheitsmesse für Frauen am 08. März in Hannover, bei der Frau Dr.in Meyer das Grußwort sprach, wurde das Aktionsbüro für einen Stand angefragt und nutzte die Gelegenheit, der stellvertretenden Landtagspräsidentin von den laufenden Tätigkeiten und dem aktuellen Stand der Dinge am Runden Tisch Geburtshilfe zu berichten. Die Bestrebungen zur Implementierung von Hebammenkreißsälen in Niedersachsens Geburtskliniken sowie die Verbesserung der Geburtshilflichen Versorgung finden bei Frau Dr.in Meyer besonderes Interesse. Gemeinsam mit weiteren Landespolitikerinnen hatte sie sich hier bereits im Rahmen der Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltung Politische Konzeption von Hebammenkreißsälen in Niedersachsen – Strategien zur flächendeckenden Implementierung eingebracht.
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Gute Geburtshilfe in der Region Hannover
Am 29. Januar fand wieder ein Treffen des Netzwerks „Gute Geburtshilfe in der Region Hannover“ statt. Zum zweiten Mal hatte der Niedersächsische Hebammenverbandes e. V. (HVN) Interessierte eingeladen, um weiter an einem vielfältigen, sicheren und frauzentrierten geburtshilflichen Angebot für Hannover zu arbeiten. Als zentrale Themen der ersten Veranstaltung wurden folgende Punkte zusammengefasst:
- Respektvolle Versorgung: Jede Frau hat das Recht auf eine qualitativ hochwertige Betreuung während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett. Es ist entscheidend, dass alle geburtshilflich arbeitenden Berufsgruppen zusammenarbeiten, um dies zu gewährleisten.
- Psychosoziale Unterstützung: Die Bedeutung von Netzwerken zur Unterstützung psychisch belasteter Frauen, insbesondere bei Wochenbettdepressionen, wurde hervorgehoben. Angebote wie der Notruf Mirjam sind wichtige Schritte in diese Richtung.
- Traumatische Geburten: Die Auswirkungen traumatischer Geburten auf Frauen und Fachkräfte müssen ernst genommen werden.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Eine enge Kooperation zwischen Hebammen, Gynäkolog:innen und anderen Fachleuten ist unerlässlich für eine sichere und umfassende Versorgung.
- Wahlfreiheit und Selbstbestimmung: Schwangere sollten die Möglichkeit haben, informierte Entscheidungen über ihre Betreuung zu treffen. Dies stärkt ihr Selbstbestimmungsrecht.
Ein Vortrag von Prof.in Dr.in M.M. Groß über den Bachelor-Studiengang Hebammenwissenschaft an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) komplettierte das Programm. Frau Prof.in Groß machte in diesem Zusammenhang auch auf den Tag des offenen Hebammen-SkillsLab am 29. April aufmerksam. Hier öffnet das SkillsLab der Forschungs- und Lehreinheit Hebammenwissenschaft der MHH von 11:15 - 14:15 Uhr seine Türen. Die Studierenden des Studiengangs Hebammenwissenschaft geben direkt vor Ort Einblick in diesen Lernort und alle Interessierten haben die Möglichkeit, Hebammenwissenschaft hautnah zu erleben. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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AG Geburt, AG 13 Gesundheitsziele
Das letzte Treffen der AG 13 fand am 30. Januar statt, das Aktionsbüro nahm in zuhörender Funktion teil. Es wurde unter anderem dazu berichtet, dass im Januar eine Arbeitsgruppe im G-BA gebildet wurde, die sich mit den Qualitätsanforderungen von hebammengeleiteten Kreißsälen beschäftigt, um verbindliche Anforderungen zu erarbeiten. Sechs Monate sind dafür vorgesehen. An den Beratungen sind neben den Träger- und Patientenorganisationen ebenso Vertreter:innen der privaten Krankenversicherung, der Bundesärztekammer und des Deutschen Pflegerates eingebunden – außerdem auch Berufsverbände der Hebammen auf Bundesebene. Darüber hinaus wurde ein Leistungsgruppenausschuss bei der Geschäftsstelle vom G-BA eingerichtet mit dem Ziel, die Behandlungsqualität im stationären Bereich zu verbessern. Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen stellte zudem die Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung vor, bei der untersucht wurde, wie die Vorbereitung auf die Geburt im Nachhinein von Müttern und Vätern beurteilt wird.
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Digitale Vorstellung des Projektes Rassismus im Gesundheitswesen
Das Modellprojekt „Rassismus im Gesundheitswesen – rassismuskritische Bildung und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen“ wird für den Projektzeitraum von Januar 2025 bis 2027 von der Deutschen Fernsehlotterie gefördert. Das Projekt zielt darauf ab, auf individueller, institutioneller und struktureller Ebene rassismuskritisches Handeln und Arbeiten im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Ziel ist der Aufbau einer Antirassismus-Architektur im Gesundheitswesen mit drei Säulen (Bildung und Vernetzung, rassismuskritische Organisationsentwicklung, Zusammenarbeit von Beratungsstellen und Landesärztekammern). Fachkräfte, Patient:innen und Menschen mit Pflegebedarf, Kliniken, Landesärzte- und Landespflegekammern, Wohlfahrtsverbände und Beratungsstellen sollen in den Fokus genommen werden, um sich weiterzubilden, zu vernetzen und handlungsaktiv zu werden. Das Projekt arbeitet intersektional. Am 12.02.25 wurde das Projekt digital vorgestellt. Interessierte können eine Mail an cw@stiftung-gegen-rassismus.de senden und werden kontinuierlich über das Projekt auf dem Laufenden gehalten. Das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt nutze das Treffen als Gelegenheit, wertvolle Einblicke in das Thema zu gewinnen und neue Kontakte zu knüpfen. Für den 26. November plant das Aktionsbüro im Rahmen der digitalen Mittwochsfortbildungen ein Qualifizierungsangebot mit Dr.in Tina Jung, das den Themenkomplex Intersektionalität und Diskriminierung in der Geburtshilfe zeitnah zum Roses Revolution Day in den Fokus rücken wird.
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Frauenneujahrsempfang im Haus der Region Hannover
Für den 14. Februar hatte Petra Mundt, die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, unter dem Motto „Frauensolidarität “ zum Frauenneujahrsempfang ins Haus der Region eingeladen. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Petra Mundt und den Regionspräsidenten Steffen Krach verfolgten mehrere hundert geladene Frauen einen mitreißenden Vortrag von Zita Küng mit dem Titel „Starke Verbindungen: Solidarität unter Frauen als Schlüssel für Veränderung“. Dabei griff die schweizer Aktivistin, Juristin und Beraterin immer wieder die Botschaft „vernetzen – verbinden – verbünden und BILDET BANDEN!“ auf. Im Anschluss daran bot Birgit Süss ein „Feministisches Kabarett“ und überzeugte durch einen feinen und auch bissigen Humor sowie eine beeindruckende Gesangsstimme. Bei einem kleinen Buffet konnten die Frauen im Anschluss miteinander ins Gespräch kommen und den im Vortrag thematisierten Vernetzungsauftrag direkt in die Tat umsetzen.
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Foto: Sabine Scholz-de Wall
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Netzwerktreffen Hebammenkreißsaal in Niedersachsen
Am 25. Februar veranstaltete der Hebammenverband Niedersachsen (HVN) eine Veranstaltung zum Hebammenkreißsaal (HKS). Das Grußwort sprach Katrin Stary aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Sie hob ausdrücklich hervor, wie wichtig es sei, auf die Wünsche der Gebärenden einzugehen und sie auf Augenhöhe zu begleiten. Dabei sollen Sicherheit und Vielfalt in Einklang gebracht werden. Katrin Stary betonte die Bedeutung von Hebammenkreißsälen für die Förderung der natürlichen Geburt und der Senkung der Kaiserschnittraten und sprach über die besondere Rolle der Hebammen, die in diesem Setting eine sehr wertvolle Arbeit leisten.
Anschließend berichteten Chefarzt Dr. Jens-Peter Seldte und die Bereichsleitung Carola Lienig über 14 Jahre HKS in Bietigheim. Sie erläuterten zunächst die Grundprinzipien dieses hebammengeleiteten Betreuungssystems, das explizit auf Frauen mit physiologischem Schwangerschafts- und Geburtsverlauf zugeschnitten ist und das Angebot des interprofessionell geführten Kreißsaals ergänzt. Gemeinsam mit 65 Kliniken hat sich Bietigheim im Netzwerk Hebammenkreißsaal vernetzt. Die Nutzung des HKS-Angebotes hat sich in Bietigheim über die Jahre gesteigert, die Überleitungsquote in die interprofessionelle Betreuung z. B. aufgrund von Schmerzmittelbedarf oder intrapartaler Pathologie beträgt 50%. Anhand von (internationalen) Studien ist belegt, dass die Betreuungsqualität im HKS im Vergleich zum interprofessionellen Kreißsaal mindestens gleich gut oder aber besser ist. Als weiteren großen Vorteil benannten Seldte und Lienig die kontinuierliche Betreuung der Gebärenden, die durch die vorgeschriebenen 1:1-Betreuung im HKS gegeben ist.
Anschließend wurde Andrea Köbke digital zugeschaltet und stellte das Konzept des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) für den HKS vor. Auch Andrea Köbke kam in ihrem Vortrag auf die 1:1-Betreuung zu sprechen und bezeichnete sie als Kernelement des HKS. Hinzu kommt das 4-Augen-Prinzip, das zusammen mit den Vorgesprächen und dem Geburtsplan die Sicherheit des Konzeptes gewährleistet. Der Personalschlüssel im HKS muss so gestaltet sein, dass diese Kriterien erfüllt werden können. Die Finanzierung der Stellen ist seit 2025 über das Pflegebudget und das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzt (KHVVG) sichergestellt. Andrea Köbke empfahl zum Einstieg in den HKS die offenen Fragestunden, die der DHV regelmäßig anbietet sowie die Lektüre des Projektplans. Sie betonte auch die große Notwendigkeit, alle Mitarbeitenden – von den Hebammen über die Ärzt:innen bis hin zur Geschäftsführung – mitzunehmen und für das Konzept zu gewinnen. Klare Kosten- und Zeitpläne sowie die Qualitätskontrolle sind ebenfalls wichtige Eckpfeiler. Im Anschluss an die Vorträge wurde eine lebhafte Diskussionsrunde eröffnet.
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Treffen mit der Bremer Amtshebamme
Am 05. März gab es ein digitales Treffen mit der Bremer Amtshebamme Öznur Sandikci, die im Auftrag des Senates unter dem Dach des Gesundheitsamtes gemeinsam mit der Familienhebamme Rita Hein dafür zuständig ist, die Einhaltung der Fortbildungspflicht für die Bremer Hebammen zu prüfen und zu dokumentieren. Ihr obliegt auch die Anerkennung von Fortbildungsveranstaltungen für Hebammen gemäß der Berufsordnung für Hebammen und Entbindungspfleger im Lande Bremen vom 11. Mai 2012. Alle bisher für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen des Aktionsbüros konnten von Frau Sandikci anerkannt werden und sind damit auch für Bremer Hebammen zur Erfüllung ihrer Pflichtfortbildungsstunden als geeignet eingestuft.
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Austauschtreffen der Berufsverbände
Am 07. März trafen sich die Vorsitzenden Berufsverbände der Hebammen und Frauenärzte, um sich wechselseitig über aktuelle Ereignisse zu informieren. Auch die fast abgeschlossenen Vorbereitungen für den Interdisziplinären Fachtag Schwangerenvorsorge wurden besprochen. Für die digitale Veranstaltung am 11. Juni 2025 konnten hochkarätige Referierende gewonnen werden. Wir freuen uns sehr, die Veranstaltung gemeinsam mit dem Hebammenverband Niedersachsen e. V. und dem Berufsverband der Frauenärzte e. V. auszurichten.
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Runder Tisch Geburtshilfe
Am 07. März kam der Runde Tisch Geburtshilfe zu einem großen Treffen digital zusammen. Ein zentrales Thema waren die Fördermittel des Bundes für die stationäre Geburtshilfe im Rahmen des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG). Chefarzt Dr. Reiche gab dabei einen praxisnahen Einblick, wie diese Mittel für die Geburtshilfe in der Klinik Varel eingesetzt werden. Darüber hinaus berichtete Hilke Schauland vom Netzwerktreffen Hebammenkreißsaal und Professorin Dr.in Groß hielt einen kurzen Impulsvortrag über die Bedeutung von Hebammenkreißsälen für die Lehre. In der anschließenden Diskussion tauschten die Mitglieder Ideen aus, wie die Zusammenarbeit im neuen Förderzeitraum des Aktionsbüros Gesundheit rund um die Geburt gestaltet werden kann. Zudem wurden bestehende und neue Arbeitsgruppen organisiert, um gemeinsame Maßnahmen weiter voranzutreiben. Im September trifft sich der Runde Tisch zu einem Präsenztag, um gemeinsam an der Entwicklung eines landesweiten Aktionsplans zur Schaffung entsprechender Versorgungs- und Unterstützungsangebote rund um Schwangerschaft, Geburt und frühe Kindheit zu arbeiten.
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Gesundheitsmesse für Frauen
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 08. März veranstalteten die Vereine „Föderation türkischer Elternvereine in Niedersachsen“ (FöTEV-Nds.) und „Pinke Zitronen e.V.“ eine Gesundheitsmesse für Frauen. Auch das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt wurde eingeladen, sich mit einem Stand vorzustellen und mit interessierten Besucherinnen ins Gespräch zu kommen. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages und Frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Dr.in Tanja Meyer, sowie die Vorstandsvorsitzenden der ausrichtenden Vereine, Seyhan Öztürk (FöTEV-Nds.) und Nicola Jahnke-Sieche (Pinke Zitronen e. V.) eröffnete Prof.in Tuba Esatbeyoğlu, Leiterin des Instituts für Lebensmittelwissenschaften und Humanernährung, die Veranstaltung mit einem spannenden Impulsvortrag. Ihr Vortrag widmete sich dem Thema „Gesundheitliche Themen und Studien für Frauen“ und lieferte wertvolle wissenschaftliche Einblicke. Ein besonderes Highlight der Messe war der „Markt der Möglichkeiten“, auf dem zahlreiche Organisationen und Initiativen ihre Angebote rund um Frauengesundheit präsentierten. Besucherinnen konnten sich hier umfassend informieren und wertvolle Kontakte knüpfen. Die interaktiven Workshops zu den Themen Brustgesundheit und Früherkennung, Gebärmutterhalskrebs, Gendermedizin und den Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit vermittelten wichtige Impulse und boten einen Rahmen für Austausch, Vernetzung und Sensibilisierung für frauenspezifische Gesundheitsthemen.
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Website
Die Website des Aktionsbüros Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen wird kontinuierlich aktualisiert und erweitert, um umfassende und aktuelle Informationen und Veranstaltungen zu Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft breitzustellen.
Gern können Sie uns über das Kontaktformular auf Veranstaltungen hinweisen, die wir zur Veröffentlichung auf die Website des Aktionsbüros aufnehmen sollen. Ein Besuch der Website lohnt sich – Anregungen, Feedback und Themenvorschläge sind jederzeit willkommen!
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