Fachtagung
03. März 2025

Der Armuts- und Klimakrise in Bremen gemeinsam begegnen

6. Bremer Armutskonferenz

Die Folgen der schon lange absehbaren Klimakrise werden bestehende Armuts- und Gesundheitsrisiken weiter verschärfen. Auch in Bremen sind gerade die Wohnquartiere, in denen viele Menschen mit wenig Geld leben, durch hohe Versiegelung und schlecht gedämmte Gebäude gekennzeichnet. Sie sind im Sommer zu heiß und im Winter kalt, viele verursachen hohe Energiekosten. Die Folgen der Klimakrise treffen besonders diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. Menschen mit sehr hohen Einkommen und großen Vermögen verursachen oftmals einen vielfach höheren CO2-Ausstoß als Menschen mit wenig Geld.

Anmeldung
6. Bremer Armutskonferenz

Eine integrierte, vorausschauende Klimapolitik in Bremen ist daher ein aktiver Beitrag zur Armutsprävention und Armutsreduzierung. Wir wollen auf dieser 6. Bremer Armutskonferenz diskutieren, wie Menschen mit wenig Geld konkret durch die Klimakrise betroffen sind und welche (strukturellen) Schutzmaßnahmen hier in Bremen erforderlich sind und (lokal) umgesetzt werden können. Es darf nicht vom Geldbeutel abhängen, ob Umstiege zu einer gesunden, ökologischen Ernährung oder zu klimaneutralen Technologien überhaupt möglich sind. Für eine nachhaltigere Lebensweise sind außerdem geteilte, öffentliche Infrastrukturen erforderlich (u. a. Verkehr, Wohnungsbau, Stadtplanung, Energienetze). Dazu bedarf es einer Umverteilung von „Oben hin zur Allgemeinheit“.

Programm

09:00 UhrAnkommen
09:30 UhrBegrüßung und Einführung
Birgitt Pfeiffer, Paritätischer Bremen
Nicole Tempel, LVG & AFS Nds. HB e.V.
09:45 UhrDie Klimafrage als Klassenfrage?
Prof. Dr. Bernd Sommer, Technische Universität Dortmund
10:30 UhrBlitzlichter aus dem Plenum
10:45 UhrKlimaschutzstrategie 2038 der Freien Hansestadt Bremen
Anna Braam, Referat 40 Klimaschutz und Energiepolitik, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft
11:00 UhrPause
11:30 Uhr

Drei Kommentare: 
Bremen – politisch auf dem Weg, der Armuts- und der Klimakrise gemeinsam zu begegnen?

  • Die soziale Frage in der Wärmewende: Weichenstellungen in der Bremer Klimapolitik
    Prof. Dr. Winfried Osthorst, Hochschule Bremen
  • Gesundheitliche Chancengerechtigkeit bei 
    Klimaanpassungsstrategien in Bremen
    Prof. Dr. Gabriele Bolte, Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
  • Klimapolitik aus der Ungleichheits- und Armutsperspektive
    Dr. René Böhme, Universität Bremen, Institut für Arbeit und Wirtschaft (iaw)
12:30 UhrMurmelgespräche
12:45 UhrAnkündigung der Foren
13:00 UhrWechsel ins „Zentrum für Kunst“ und Mittagsimbiss
Hermann-Ritter-Str. 108 E, der Eingang befindet sich gegenüber den Philharmonikern
14:00 Uhr

Parallele Foren
In den Räumlichkeiten des Zentrum für Kunst

Forum 1 // Wohnen
Wie gelingt bezahlbares und klimagerechtes Wohnen in Bremen und ein gerechtes und lebenswertes Miteinander?

Wohnen darf kein Luxus sein! In Bremen setzen wir uns dafür ein, dass alle Menschen – unabhängig von ihrem Einkommen – Zugang zu bezahlbarem und klimagerechtem Wohnraum haben. Energetische Sanierungen, der Ausbau erneuerbarer Energien und sozial gerechter Wohnungsbau leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Auch Wohnungsbaugesellschaften wie die GEWOBA engagieren sich für nachhaltige Quartiere, die Armut entgegenwirken und das Klima schützen. Gemeinsam gestalten wir eine soziale und umweltfreundliche Zukunft für Bremen!

Mit dabei sind u. a.: Kornelia Ahlring (Deutscher Mieterverein Bremen e. V.), Erwin Weide, Joachim Barloschky

 

Forum 2 // Stadt- und Quartiersentwicklung in Bremen
Ist Umweltgerechtigkeit im öffentlichen Außenraum (k)ein Thema?

Im öffentlichen Außenraum werden verschiedene Klimaanpassungsmaßnahmen umgesetzt, um die Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Dazu gehören z. B. Maßnahmen wie Begrünung, Verschattung von Plätzen oder öffentliche Trinkquellen. Doch werden Fragen zur Umweltgerechtigkeit mit Blick auf eine gerechte soziale und sozialräumliche Verteilung bisher ausreichend berücksichtigt? Gemeinsam wollen wir verschiedene Perspektiven zusammenführen, uns dem Thema der Umweltgerechtigkeit als handlungsorientiertes Leitbild widmen und Forderungen formulieren, die darauf abzielen, dass Fragen zur sozialen Gerechtigkeit zukünftig stärker in Planungsprozesse zum öffentlichen Außenraum integriert werden. 

Mit dabei sind u. a.: Prof. Dr. Gabriele Bolte (IPP), Axel Brase-Wentzell (Innere Mission Bremen), Dirk Gansefort (LVG & AFS), Stefan Wittig (Referat 43 „Anpassung an den Klimawandel“ bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft)

 

Forum 3 // Wege aus der Mobilitätsarmut
Wie können wir Mobilität für alle gerecht zugänglich machen? 

Ob und wie man mobil sein kann, darf nicht nur vom Autobesitz abhängen! Sharing-Modelle, die Erschwinglichkeit für Tickets oder Abos des öffentlichen Verkehrsnetzes, ja selbst der Besitz und die Nutzbarkeit eines Fahrrads im Alltag sind für viele Menschen eine Hürde. Ihr Mobilitätsradius und damit ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind deutlich eingeschränkt, sei es aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen. In Kleingruppen erarbeiten wir nach dem Barcamp-Modell Forderungen rund um die folgenden Themen: ÖPNV (Sicherheit, Kosten, Anbindung), Fußwege und Barrierefreiheit, Fahrrad-Sharing und Teilhabe.

Mit dabei sind u.a.: Mark Wege (einfach.einsteigen), Sandra Conrad-Juhls (VCD Bremen), Sven Eckert (ADFC Bremen)

 

Forum 4 // Die Energie- und Wärmewende in der sozialen Stadt
Wie können Menschen mit geringen Einkommen und sozial benachteiligte Quartiere bei der Energie- und Wärmewende mitgenommen werden?

Die Energie- und Wärmewende ist in aller Munde. Der Strom soll zukünftig ausschließlich aus erneuerbaren Energien kommen und Häuser bzw. Wohnungen sollen komplett ohne fossile Energieträger beheizt werden. Doch der klimaneutrale Umbau ist mit Kosten verbunden. Und wer nicht umsteigt, wird im Rahmen des CO2-Preises mit steigenden Energiekosten konfrontiert. Das stellt Menschen mit geringen Einkommen und Vermögen vor große Herausforderungen. Im Workshop wollen wir deshalb über Möglichkeiten der sozial verträglichen Ausgestaltung der Energie- und Wärmewende in Bremen ins Gespräch kommen.

Mit dabei sind u.a.: Jan Fries (Staatsrat bei der Senatorin für Umwelt, Klimaschutz und Wissenschaft), Dr. Thomas Wernicke (wesernetz Bremen GmbH), Klaus Prietzel (BUND), Martin Grocholl (energiekonsens – Klimaschutzagentur für Bremen und Bremerhaven)

 

Forum 5 // Ernährung, Armut und Klima
Inwieweit sind die Empfehlungen der Enquetekommission in Bremen fortgeschritten oder umgesetzt?

Mit dem „Aktionsplan 2025“, 2018 vom Bremer Senat beschlossen, soll in den städtischen Bildungseinrichtungen bis Ende dieses Jahres eine Umstellung auf bis zu 100% Bioprodukte erfolgt sein - nach Akzeptanz und Verfügbarkeit. Wie weit ist diese Zielsetzung in den Kitas und Schulen sozial benachteiligter Stadtteile fortgeschritten? Welche Rolle spielen die Frischeküchen im Sozialraum? Sind die Lebenslagen einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen genügend im Blick bei der kommunalen Ernährungswende?

Mit dabei sind u. a.: Florian Minzlaff (Forum Küche (Bremer vhs)), Sonja Pannenbecker und Bethel Yonas (Verbraucherzentrale Bremen)

 

Forum 6 // Das soziale 1,5-Grad-Ziel
Werden bei Umweltverbänden und in der Klimabewegung Menschen mit kleinem Geldbeutel mitgedacht?

Umwelt- und Klimapolitik, die langfristig und erfolgreich wirkt, muss möglichst viele mitnehmen – das erfordern allein schon die Spielregeln der Demokratie.

Im Gegensatz dazu spielt die Perspektive von Menschen, die mit „über die Runden kommen“ beschäftigt sind, bei der aktuellen Klimadebatte eine zu kleine Rolle. Das Forum lädt dazu ein, gemeinsam mit zentralen Akteur:innen der Bremer Klimabewegung nach Lösungen zu suchen.

Mit dabei sind u.a.: attac Bremen, BUND Bremen, AK Soziale (Un)Gerechtigkeit im Umweltschutz, denkhausbremen, Fridays for Future Bremen

16:15 UhrEnde der Foren und kurze Pause
16:30 UhrGemeinsamer kultureller Abschluss:
Auszüge aus dem Theaterstück „es.schmil.zt“ von und mit Hans König und Helge Tramsen
Zentrum für Kunst, Großer Saal (EG)
17:00 UhrEnde der Konferenz

Gesamtmoderation
Birgitt Pfeiffer, Paritätischer Bremen und Nicole Tempel, LVG & AFS Nds. HB e. V.

Foto- und Videoaufnahmen

Bei der Veranstaltung werden Foto- und Videoaufnahmen, u.a. durch die Presse gemacht. Mit meiner Teilnahme erkläre ich mich einverstanden, dass das entstandene Material zu Zwecken der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit genutzten werden darf.

Teilnahmebedingungen

Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldeschluss ist 14 Tage vor Veranstaltungsdatum. Anmeldungen werden nur über das Anmeldeformular entgegengenommen. Unsere Veranstaltungen finden Sie unter www.gesundheit-nds-hb.de/veranstaltungen. Die Anmeldung ist verbindlich. Reservierungen sind nicht möglich. Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie die Teilnahme- und Stornobedingungen. Wenn Sie Ihre Teilnahme stornieren möchten, folgen Sie hierfür bitte den Schritten in Ihrem Buchungscenter unter dem Punkt »Storno«.

ORGANISATION

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
(LVG & AFS Nds. HB e. V.)
Tel.: 0511 / 388 11 89 - 0
Fax: 0511 / 388 11 89 - 31
E-Mail: info@gesundheit-nds-hb.de
Internet: www.gesundheit-nds-hb.de

Die LVG & AFS Nds. HB e. V. wird institutionell gefördert durch: