Menschen mit Behinderungen

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Menschen mit Behinderungen

Zum Jahresende 2019 lebten rund 7,9 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung in Deutschland. Menschen mit Behinderungen weisen im Vergleich zu Menschen ohne Behinderungen ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko auf. Aufgrund der erhöhten Vulnerabilität für gesundheitliche Beeinträchtigungen ergeben sich hohe Potenziale zur Gesundheitsförderung und Prävention bei Menschen mit Behinderung. Bislang gibt es allerdings nur wenige Praxis-Ansätze und Strategien für dieses Handlungsfeld.

Dabei wird unter anderem in der UN-Behindertenrechtskonvention der Anspruch von Menschen mit Behinderungen auf gleiche gesundheitliche Versorgung und damit auch auf Gesundheitsförderung und Prävention hervorgehoben.

Inklusion ist in der LVG & AFS schon seit vielen Jahren als Querschnittthema der Gesundheitsförderung verankert. Durch das Präventionsgesetz und die Änderungen durch das Bundesteilhabegesetz hat das Thema auch für die Praxis der Gesundheitsförderung an Bedeutung und Handlungsrahmen gewonnen.

Ziel

Inklusion wird in allen Lebensbereichen verwirklicht, so dass jeder Mensch in seiner Individualität und seinen Fähigkeiten am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Ziel unserer Aktivitäten zur Gesundheitsförderung bei Menschen mit Behinderungen ist es, ihre Möglichkeiten zu einem Leben in Gesundheit und Wohlergehen sowie ihre Teilhabechancen zu fördern.

Potenziale

Durch partizipative Ansätze, Aktivitäten und auch Organisationsentwicklungsprozesse in Einrichtungen können gesundheitliche Ressourcen und Gesundheitskompetenzen gestärkt, gesunde Lebensweisen gefördert und entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, die zur Gesundheit und gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen beitragen.

Herausforderungen

Es besteht ein erheblicher Forschungsbedarf in allen Handlungsfeldern für Menschen mit Behinderungen jeglicher Art. Es mangelt an Transparenz und Wissen über die Bedürfnisse und Bedarfe von Menschen mit Behinderungen sowie an evidenzbasierten Interventionen.

Von besonderer Bedeutung ist ein Umdenken auf gesellschaftlicher Ebene von einem defizitorientierten hin zu einem ressourcenorientierten Ansatz sowie die Berücksichtigung der Heterogenität der Menschen mit Behinderungen. Auch ihre Partizipation bei der Planung, Umsetzung und Evaluation von Interventionen stellt eine Herausforderung dar, kann jedoch wesentlich zur nachhaltigen Wirkung beitragen.

Unsere Handlungsansätze

Im Rahmen unserer Arbeit bieten wir unter anderen:

  • Prozessbegleitung beim Aufbau integrierter Strukturen in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen
  • Veränderung von Strukturen in den Lebenswelten zur nachhaltigen Gesundheitsförderung
  • Stärkung der Schlüsselkomponenten wie Partizipation und Empowerment von Menschen mit Behinderungen
  • Information und Fortbildung
  • Überblick von Modellen guter Praxis der Gesundheitsförderung und Prävention bei Menschen mit Behinderung im deutschsprachigen Raum