Die systematische Beschreibung der gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen sowie die Analyse beeinflussender Faktoren hat eine hohe Public Health-Relevanz, da Kinder und Jugendliche die Generationen von morgen darstellen. Etliche Gesundheits- und Sozialberichtsdaten sowie Untersuchungen wie zum Beispiel die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch-Instituts belegen, dass die Chancen auf Bildung und Gesundheit ungleich verteilt und abhängig von der sozialen Lage der Eltern sind. So besteht ein enger Zusammenhang zwischen sozialer Lage, Gesundheit und Bildung. Die Verzahnung und Vernetzung der unterschiedlichen Lebenswelten unter Einbeziehung aller beteiligten Akteur:innen spielt – gerade auch angesichts des Vorhabens, Ungleichheiten zu verringern und Chancengerechtigkeit zu fördern – eine wesentliche Rolle in unserer Arbeit.

Die Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Eltern zu fördern und zu erhalten ist ein zentrales Anliegen der LVG & AFS. Zu unseren wesentlichen Zielen gehören dabei:

• Stärkung von Lebens- und Entwicklungsorten von Kindern, Jugendlichen und ihrer Familien sowie Stärkung ihrer individuellen und sozialen Ressourcen
• Förderung der Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen sowie Ermöglichung umfassender Chancen auf soziale Teilhabe, Gesundheit und Bildung
• koordiniertes, ressortübergreifendes Handeln aller relevanten Akteur:innen im Sinne integrierter Handlungsstrategien unter der Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Familien

Bereits in der frühen Kindheit werden die Weichen für eine gesunde Entwicklung und den Erhalt sowohl körperlicher als auch psychischer Gesundheit gestellt. Die nachhaltige Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung und damit einhergehend die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und deren Familien erhöhen die Chancen auf ein gesundes Aufwachsen und die Fähigkeiten, Schutzfaktoren zu entwickeln und gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Von Geburt an werden die Gesundheitschancen durch Armut und soziale Ungleichheit beeinflusst, sodass sich ein niedriger Sozialstatus bei Kindern und Jugendlichen auf unterschiedlichen Ebenen auswirken kann - zum Beispiel auf die psychosoziale Gesundheit und das Gesundheitsverhalten. Jedoch muss das Aufwachsen in sozial benachteiligten Lebenslagen nicht zwangsläufig mit Beeinträchtigungen der gesundheitlichen Entwicklungen einhergehen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die personalen, familiären und sozialen Ressourcen der Kinder und Jugendlichen bzw. ihrer Familien. Es ist eine Herausforderung, sowohl alle an der Entwicklung beteiligten Personengruppen als auch Institutionen im Rahmen einer Vorbildfunktion zu einem gesundheitsförderlichen Handeln und zur Implementierung von gesundheitsförderlichen Rahmenbedingungen zu befähigen. Aufgrund unterschiedlicher Entwicklungspfade, die sich bei Kindern und Jugendlichen stark unterscheiden, sind bedarfsorientierte, niedrigschwellige, diskriminierungsfreie Maßnahmen und Strukturen zur Gesundheitsförderung notwendig.

Zur Förderung der Gesundheit im Kindes- und Jugendalter bieten wir im Rahmen unserer Arbeit unter anderem:

• Durchführung von Fachtagungen, Workshops sowie Fort- und Weiterbildungen zur Kompetenz- und Wissensvermittlung
• Koordination, Entwicklung, Begleitung und Durchführung von Angeboten zum Thema Prävention und Gesundheitsförderung vor Ort
• Beratung und (Prozess-)Begleitung beim Auf- und Ausbau von integrierten Strategien zur Gesundheitsförderung und Prävention im Kindes- und Jugendalter
• Prozessbegleitung in den Lebenswelten Kita und Schule
• Einbindung und Vernetzung zentral beteiligter Akteur:innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik
• Publikationen im Handlungsbereich der Prävention und Gesundheitsförderung