Digitalisierung in der Gesundheitsförderung

Digitalisierung in der Gesundheitsförderung

Der digitale Wandel nimmt unverkennbar Einfluss auf unser Leben und damit auch auf unsere Gesundheit. Dabei erweist sich die Dynamik aus Perspektive der Prävention und Gesundheitsförderung als besonders herausfordernd. Während einige digitale Entwicklungen Potenziale bieten, um beispielsweise neue Dialoggruppen zu erreichen, zeigen sich zugleich bereits negative Folgen wie digitale Abhängigkeiten, Gewalt im Netz sowie eine Flut an Falschinformationen auch zu Gesundheitsthemen.

Wir möchten den Diskurs zum Thema „Digitalisierung und Gesundheit“ vorantreiben und dabei Expert*innen und Multiplikator*innen aus Forschung und Praxis zu Wort kommen lassen. Wir ordnen digitale Entwicklungen ein, zeigen deren Potenziale auf und weisen auf Herausforderungen und Lösungsansätze hin, damit Gesundheit als Kernelement digitalen Fortschritts mitgedacht wird.

Hintergrund

Die Digitalisierung hält zunehmend Einzug in unseren Lebensalltag und verändert, wie wir leben, arbeiten, lernen und lieben. Einige Expert*innen sprechen bereits von der digitalen Welt als neuer Lebenswelt. Diese Veränderungen bringen für die Gesundheitsförderung und Prävention neue Perspektiven und Herausforderungen mit sich, da digitale Medien direkt oder indirekt unsere Möglichkeiten, gesund zu bleiben, beeinflussen. So kann die Digitalisierung auf der einen Seite niedrigschwellige Zugänge zu Gesundheitsinformationen, zu Angeboten der Gesundheitsförderung oder zum Gesundheitssystem ermöglichen. Auf der anderen Seite kann eine übermäßige Mediennutzung mit Belastungen einher gehen. Darüber hinaus wirft die unüberschaubare Vielzahl an Gesundheitsinformationen die Frage auf, ob und welche Kompetenzen für die Erschließung von und den Umgang mit entsprechenden Informationen erforderlich sind. Zudem spielen soziale Determinanten in der Planung und Umsetzung digitaler Maßnahmen häufig eine noch untergeordnete Rolle, sodass meist nur diejenigen erreicht werden, die einen durchschnittlichen bis überdurchschnittlich hohen sozioökonomischen Status besitzen und eine hohe Medienkompetenz und -affinität aufweisen. Folglich bleiben Zugangsbarrieren für bestimmte Bevölkerungsgruppen bestehen.

Ziele 

Wir möchten den digitalen Wandel im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention auf unterschiedlichen Ebenen mitgestalten. Wir beleuchten einerseits Fragestellungen rund um die Auswirkungen, Risiken und Potenziale digitaler Entwicklungen für Gesundheit und Wohlergehen. Andererseits möchten wir dazu beitragen, qualitativ hochwertige Angebote zur Gesundheitsförderung in digitalen Formaten zu schaffen.

Potenziale

Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und wirft aus präventiver und gesundheitsförderlicher Perspektive viele Fragen auf:

  • Welchen Einfluss haben digitale Medien und Technologien auf unsere Gesundheit? Wie kann zur Gesunderhaltung den Menschen beigetragen werden?
  • Inwiefern werden der Gesundheitsbegriff und das Gesundheitsverständnis durch den digitalen Wandel verändert?
  • Welche (nachhaltige) Wirkung haben digitale Angebote und Maßnahmen der Gesundheitsförderung?
  • Wie beeinflusst die Digitalisierung die gesundheitliche Chancengleichheit? Wie können Barrieren abgebaut werden?
  • Welche Dialoggruppen werden „abgehängt“? Wer ist nicht Teil der digitalen Gesellschaft?
  • Welche Rolle spielen Medizinethik und Public-Health-Ethik im Digitalzeitalter?
  • Wie müssen digitale Angebote gestaltet sein, damit sie zur Förderung von Gesundheit und Wohlergehen beitragen?


Die Diskussion dieser und weiterer Fragen soll dazu beitragen, die Praxis der Gesundheitsförderung weiterzuentwickeln, Potenziale zu nutzen und mögliche Risiken des digitalen Wandels für die Gesundheit zu minimieren.

Herausforderungen

Der Einfluss des digitalen Wandels ist vielschichtig und schnelllebig. Es zeigen sich bereits eine Reihe negativer Entwicklungen, darunter die Zunahme digitaler Abhängigkeiten, Gewalt und Hass im Netz sowie eine Flut an Falschinformationen auch zu Gesundheitsthemen. Es ist herausfordernd, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten und Strategien zu entwickeln und umzusetzen, um Menschen und Institutionen zu befähigen, sich (gesundheits-)kompetent im digitalen Raum zu bewegen. Es braucht daher dynamisch lernende Akteur*innen und Einrichtungen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich.  

Unsere Handlungsansätze

Wir möchten den Diskurs für gesundheitsrelevante Themen rund um die Digitalisierung vorantreiben und gute Praxisansätze befördern. Dafür nutzen wir verschiedene Medien, die Interessierte, Multiplikator*innen und Expert*innen aus Forschung und Praxis informieren und sensibilisieren.