Regionale Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Regionale Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Laut der dritten Befragungsrunde der COPSY-Studie des Universitäts-Klinikums sind insbesondere Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien von psychischen Auffälligkeiten betroffen. So lässt sich bspw. verglichen zur Zeit vor der Pandemie eine Zunahme von psychosomatischen Stresssymptomen wie Gereiztheit, Einschlafprobleme und Niedergeschlagenheit sowie Kopf- und Bauchschmerzen feststellen (UKE, 2022). Ähnliches spiegelte sich in den Erfahrungsberichten von Expert:innen auf dem Bremer Kinder-Corona-Gipfel wider. Im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich zeigte sich die hohe Belastung in einer starken Zunahme an Anfragen für Terminen und Klinikbehandlungen. Deutlich wurde eine Zunahme von psychosomatischen Beschwerden, Zwangs- und Angststörungen, depressiven Symptomen, Essstörungen sowie schwerer suizidaler Krisen. Außerdem verstärkten sich soziale Ängste, sozialer Rückzug und schulmeidendes Verhalten.
Ziele
Vor diesem Hintergrund sollen durch den Einsatz von „Fachkräften für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“, in Bremen und Bremerhaven Ansprechpersonen für das Themenfeld der psychischen Gesundheit flexibel und quartiersorientiert in sozial benachteiligten Stadtteilen eingesetzt werden. Somit kann auf Belastungsfragen bei Kindern und Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigten möglichst präventiv reagiert und Bewältigungskompetenzen gestärkt werden. Zudem sollen die Fachkräfte vor Ort für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert werden, um frühzeitig Bedarfe erkennen und Hilfsangebote vermitteln zu können.
MAẞNAHMEN
Zunächst sollen Bedarfe im Bereich psychische Gesundheit bei Familien identifiziert werden, bedarfsbezogene Beratungs- und Schulungsangebote für Fachkräfte vor Ort entwickelt und auf Basis regelmäßiger Reflexionsrunden angepasst, ausgeweitet sowie weiterentwickelt werden. Zentraler Bestandteil der Arbeit ist ein niedrigschwelliges Beratungs- und Informationsangebot. Dieses Angebot kann in den Einrichtungen vor Ort angefragt und umgesetzt werden und in die jeweiligen Abläufe der Einrichtungen bedarfsbezogen integriert werden. Je nach Bedarf sind Informations-Veranstaltungen, Gesprächsrunden oder andere informelle Beratungsformen denkbar.
Des Weiteren ist die Vernetzung mit verschiedenen Akteur:innen entscheidend für den niedrigschwelligen Zugang. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den „Gesundheitsfachkräften im Quartier“ und den „Gesundheitsfachkräften an Schulen“ ist initial von wesentlicher Bedeutung. Die „Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ arbeiten als regionale kinderpsychiatrisch erfahrene Tandems, wenn möglich mit psychotherapeutischer und gesundheitswissenschaftlicher oder sozialarbeiterischer Qualifikation. Dadurch wird zum einen ein fachlich therapeutischer und zum anderen ein niedrigschwelliger, aufsuchender Zugang zu hilfesuchenden Fachkräften und Familien ermöglicht.
Kooperationspartner:innen
Das Projekt wird gemeinsam in einer Kooperation zwischen der LVG & AFS und dem Klinikum Bremen Ost (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik) geplant und umgesetzt. Weitere wichtige Partner:innen vor Ort sind Fachkräfte und Institutionen aus den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit (z. B. Schulen, Kitas, Stadtteilzentren bzw. -büros, Häuser der Familien, Beratungsstellen, Quartiersmanagement, ReBUZ, Freizeitangebote, Hebammen- und Gesundheitszentren). Darüber hinaus wird eine enge Zusammenarbeit mit den „Gesundheitsfachkräften im Quartier“ und den „Gesundheitsfachkräften an Schulen“ angestrebt.
Laufzeit
verstetigt
Förderung
Gesundheitsamt Bremen