Suchtprävention neu denken – Impulse für kommunales Handeln
Workshop des Netzwerks Suchtprävention Niedersachsen1
Eine generelle Stärkung der Suchtprävention wird von verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen aus als relevante Aufgabe angesehen. In Niedersachsen wird dies vor allem durch das Niedersächsische Suchtpräventionskonzept auf Landesebene formuliert. Trotz veränderter Bedingungen wie der Teillegalisierung von Cannabis, der Zunahme riskanter und suchtförmiger Verhaltensweisen beim Medienkonsum, und wachsender gesundheitlicher Gefährdungen beim Vapen scheint das Muster der gesellschaftlichen Diskussion aber stets gleich zu sein: ein mehr an Prävention wird gefordert, bleibt jedoch weitgehend folgenlos für die Ressourcenausstattung von Akteur*innen der Suchtprävention und deren Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse.
In den Kommunen werden diese Entwicklungen besonders deutlich: suchtpräventive Handlungsansätze werden selten priorisiert und damit fehlt eine wichtige Grundlage für die wirksame Kooperation von Fachkräften, Bildungseinrichtungen, Vereinen und anderen Schlüsselakteur*innen.
Angesichts der beschriebenen Herausforderungen wollen fünf Landesinstitutionen im Feld der (Sucht-) bzw. kommunalen Prävention den Fokus erweitern und kommunale Akteur*innen dabei unterstützen, der Suchtprävention in ihrer Kommune mehr Gewicht zu verleihen.
Als ersten Schritt in diese Richtung bieten wir einen Workshop zur Weiterentwicklung suchtpräventiver Strategien in der Kommune an. Wir wollen uns mit Ansätzen beschäftigen, die strategisch zur Stärkung der kommunalen Suchtprävention genutzt werden können, um anschließend gemeinsam Umsetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Insbesondere nehmen wir drei Ansätze in den Blick:
- Im „Community Readiness“ – Konzept geht es um das Ausmaß der (Handlungs-) Bereitschaft einer Kommune, sich einem bestimmten Thema anzunehmen.
- „Community Capacity“ bezeichnet darüber hinaus die tatsächliche Fähigkeit, in einer Kommune eine Strategie (z.B. zur Suchtprävention) wirksam umzusetzen.
- Mit „Advocacy” für Prävention sind schließlich Strategien gemeint, die darauf abzielen, politische Entscheidungsprozesse so zu beeinflussen, dass Suchtprävention priorisiert wird oder Entscheidungstragende zur Unterstützung von Präventionsmaßnahmen gewonnen werden.
Für den Workshop sind keine Vorkenntnisse in den genannten Konzepten erforderlich, sondern Erfahrungen mit der Umsetzung von Suchtprävention im kommunalen (und schulischen) Kontext. Zentral ist die Bereitschaft, diese Erfahrungen zu reflektieren und mit anderen zu teilen. Die mögliche Übertragung der genannten Konzepte auf die eigene Praxis und welche Form von Unterstützung dafür notwendig ist, soll im Mittelpunkt stehen.
Als Referenten für den Workshop stehen uns Dirk Gansefort (LVG&AFS), Dr. Dominik Röding (Medizinische Hochschule Hannover) und Maximilian von Heyden (FINDER Akademie) zur Verfügung.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und begrenzt auf 20 Teilnehmende.
Teilnahmebedingungen
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldeschluss ist 7 Tage vor Veranstaltungsdatum. Anmeldungen werden nur über das Anmeldeformular entgegengenommen. Unsere Veranstaltungen finden Sie unter www.gesundheit-nds-hb.de/veranstaltungen. Die Anmeldung ist verbindlich. Reservierungen sind nicht möglich. Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie die Teilnahme- und Stornobedingungen. Wenn Sie Ihre Teilnahme stornieren möchten, folgen Sie hierfür bitte den Schritten in Ihrem Buchungscenter unter dem Punkt »Storno«.
1) Auf Landesebene kooperieren das Niedersächsische Landesjugendamt (NLJA), die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS), die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen e.V. (LJS), die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V. (LVG&AFS) und der Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) zu diesem Thema seit vielen Jahren miteinander. Bisher lag der Hauptfokus dabei auf einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe zum Thema "Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention".
ORGANISATION
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(LVG & AFS Nds. HB e. V.)
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