Leben in Balance
Die psychosoziale Gesundheit von Bewohner*innen in stationären Pflegeeinrichtungen stärken
Studien zufolge sind zwei Drittel der Bewohner*innen stationärer Pflegeeinrichtungen von psychischen Erkrankungen betroffen. Demenz, Depressionen, Sucht und Angststörungen nehmen hierbei einen wichtigen Stellenwert ein. Der Umgang mit diesen Erkrankungen stellt die Beschäftigten vor große Herausforderungen. Stationäre Pflegeeinrichtungen, die sich für einen bewussten Umgang mit psychischen Beeinträchtigungen entscheiden, leisten einen großen Beitrag zur Steigerung der Zufriedenheit ihrer Bewohner*innen und Beschäftigten und zur Etablierung einer Kultur der Achtsamkeit und Wertschätzung.
Doch wie lässt sich im anforderungsreichen Arbeitsalltag einer stationären Pflegeeinrichtung die psychosoziale Gesundheit der Bewohner*innen erhalten und verbessern? Genau in diesem Handlungsfeld setzt das dreijährige Projekt „Leben in Balance“ an. Ziel ist, im Sinne eines systematischen Entwicklungsprozesses Maßnahmen und Konzepte in den Einrichtungen umzusetzen sowie nachhaltige Strukturen zur Förderung der psychischen Gesundheit der Bewohner*innen zu etablieren. Hierfür können beteiligte Einrichtungen nach Einführung des Präventionsgesetzes gemäß § 5 SGB XI bei den Pflegekassen Anträge zur Förderung von Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung der Bewohner*innen stellen.
Angebote im Rahmen des Projektes:
- Zum einen zielt das Projekt auf eine Kompetenzerweiterung auf Seiten der (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen ab, indem eine Fortbildungsreihe zum Thema „Die psychosoziale Gesundheit von Bewohner*innen stärken“ initiiert wird.
- Zum anderen erfahren die beteiligten Einrichtungen konkrete Unterstützung bei der Entwicklung von entsprechenden Maßnahmen und bei der Beantragung einer Projektförderung bei der AOK Niedersachsen und der SVLFG.
Die Auftaktveranstaltung richtet sich in erster Linie an Trägerorganisationen von Pflegeeinrichtungen und bietet nähere Informationen zum Projekt. Es werden das Antragsverfahren, die Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote vorgestellt. Anschließend werden in drei Themenräumen Projektkonzepte vertieft und mit Beispielen aus der Praxis veranschaulicht.
Nach dieser Veranstaltung finden ferner regionale Projektwerkstätten in Göttingen, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück statt, die sich insbesondere an interessierte stationäre Pflegeeinrichtungen wenden.
Das Projekt wird von der AOK Niedersachsen und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau finanziert.
Programm
- 10:30 Uhr
Anmeldung und Begrüßungskaffee
- 11:00 Uhr
Eröffnung und Grußworte
Heiger Scholz, Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (angefragt)
Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen
Detlef Hinz, Vertragswesen und Landesverbandsaufgaben, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
- 11:30 Uhr
Psychosoziale Gesundheit von Heimbewohner*innen fördern
Prof. Dr. Josefine Heusinger, Hochschule Magdeburg-Stendal
Vortrag
- 12:30 Uhr
Vorstellung des Projekts „Leben in Balance“
Birgit Wolff, Dr. Maren Preuß, LVG & AFS Nds. e. V.
Vortrag
- 13:00 Uhr
Mittagsimbiss
- 13:45 Uhr
Parallel stattfindende Themenräume
Raum 1
Identität und Individualität stärken
Fachlicher Input: Birgit Wolff, LVG & AFS Nds. e. V.
Praxisbeispiel: Robert Wehr, Alten- und Pflegeheim der Inneren Mission Northeim e. V.
Raum 2
Persönliche Beziehungen erhalten und fördern
Fachlicher Input: Kornelia Klare, Regionalbeauftragte BIVA
Praxisbeispiel: Angela Hansel, Diakonie Alma-Louisenstift Adelebsen
Raum 3
Leben in der Gemeinschaft fördern
Fachlicher Input: Dr. Maren Preuß, LVG & AFS Nds. e. V.
Praxisbeispiel: Heike Otto, CMS Pflegewohnstift Franz-Guizetti-Park Celle
- 14:45 Uhr
Präsentation der Veranstaltungsergebnisse und -dokumentation
Tanja Wehr, Sketchnotelovers
- 15:15 Uhr
Veranstaltungsende
Moderation
Patrizia Rothofer, LVG & AFS Nds. e. V.