Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen
Fachtagung in BremenEinrichtungen des Gesundheitswesens erleben die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise unmittelbar: Zunehmende Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Allergien und Atemwegserkrankungen beispielsweise in Hitzephasen, Traumata nach Extremwetterereignissen oder psychische Belastungen und „Klima-Angst“ angesichts der immer deutlicher zutage tretenden globalen Klimaveränderungen.
So paradox es klingt: Das Gesundheitswesen gehört zugleich zu den großen Emittenten von klimaschädlichen Treibhausgasen. Mit etwa 5,2 Prozent in Deutschland und 4,4 Prozent weltweit liegt der Anteil des Gesundheitssektors an den jährlichen Treibhausgasemissionen sogar höher als der des globalen Schiffs- und Flugverkehrs. Nach dem aktuellen "Klinikreport Nachhaltigkeit" vom Deutschen Krankenhausinstitut und der Techniker Krankenkasse verbraucht ein Krankenhausbett jährlich so viel Energie wie vier Einfamilienhäuser. Narkosegase wie etwa Desfluran und Sevofluran sind um das Hundert- bis Tausendfache klimaschädlicher als CO2. Die klimaschädliche Wirkung einer siebenstündigen OP mit Desfluran entspricht etwa einer Autofahrt von 8.000 Kilometern. Die Herstellungsprozesse für Medizinprodukte, Lieferketten und Transportwege, Abfallentsorgung, bestimmte Narkosegase sowie die Erzeugung von Strom, Wärme und Kühlung für Einrichtungen der medizinischen und pflegerischen Versor-gung tragen direkt oder indirekt zur Klimakrise bei.
Klimaschutz bedeutet deshalb auch Gesundheitsschutz: Ein gesundes Ökosystem, das durch nachhaltige Praktiken im Gesundheitswesen gefördert wird, ist die Grundlage für eine gesunde Bevölkerung. Akteur:innen im Gesundheitswesen können einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten – sei es in strategischen Entscheidungen, Infrastrukturen und Prozessen, Material und Technik, Produkten und Leistungen. Immer mehr Praxen und Kliniken erkennen ihre Verantwortung und setzen Aspekte der Nachhaltigkeit in ihrem Handeln um. Im Jahr 2025 tritt zudem eine EU-Richtlinie „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) in Kraft, die viele Krankenhäuser zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Doch wie kann Nachhaltigkeit gemessen werden?
Im Rahmen dieser gemeinsamen Fachtagung „Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen“ der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. und der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Bremen werden wir gemeinsam aktuelle Entwicklungen und notwendige Rahmenbedingungen diskutieren und konkrete Lösungsansätze für die Praxis aufzeigen. Sie bietet zudem die Möglichkeit, sich zu vernetzen und Expertise zu verknüpfen. Die Veranstaltung richtet sich an Entscheidungsträger:innen und Mitarbeiter:innen aus Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Politik, der Sozialversicherungsträger sowie alle Interessierten.
Programm
12:30 Uhr | Anmeldung und Begrüßungskaffee |
13:00 Uhr | Begrüßung Thomas Altgeld, LVG & AFS |
13:05 Uhr | Grußwort Sabrina Jacob, Techniker Krankenkasse |
13:15 Uhr | Grußwort Sahhanim Görgü-Philipp, Vize-Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft |
13:30 Uhr | Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen Dr. Matthias Albrecht, Geschäftsführer Klimaresiliente Gesundheitseinrichtungen, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) |
14:15 Uhr | Kaffeepause |
14:45 Uhr | Parallele Foren Forum 1 // Nachhaltigkeit in der ambulanten Versorgung verankern aQua: Qualitätssiegel Nachhaltige Praxis Forum 2 // Durch Nachhaltigkeit Krankenhäuser fit für die Zukunft machen Die Umsetzung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Paracelsus Klinik Bremen Forum 3 // Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten |
16:00 Uhr | Podiumsdiskussion Wie kann Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen konkret und strategisch angegangen werden? |
17:00 Uhr | Abschluss und Ende der Veranstaltung |
Moderation
Thomas Altgeld , LVG & AFS
Teilnahmebedingungen
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldeschluss ist 7 Tage vor Veranstaltungsdatum. Anmeldungen werden nur über das Anmeldeformular entgegengenommen. Unsere Veranstaltungen finden Sie unter www.gesundheit-nds-hb.de/veranstaltungen. Die Anmeldung ist verbindlich. Reservierungen sind nicht möglich. Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie die Teilnahme- und Stornobedingungen. Wenn Sie Ihre Teilnahme stornieren möchten, folgen Sie hierfür bitte den Schritten in Ihrem Buchungscenter unter dem Punkt »Storno«.
ORGANISATION
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
(LVG & AFS Nds. HB e. V.)
Tel.: 0511 / 388 11 89 - 0
Fax: 0511 / 388 11 89 - 31
E-Mail: info@gesundheit-nds-hb.de
Internet: www.gesundheit-nds-hb.de
Die LVG & AFS Nds. HB e. V. wird institutionell gefördert durch: